Es gab schon die skurrilsten Versuche, um mit alternativen Methoden Strom für Mobilgeräte zu gewinnen. Nun haben Forscher eine Methode entdeckt, den Akku von Smartphones mit Lärm aufzuladen.

Das Handy anschreien oder bei einem Konzert nah an die Boxen zu halten, könnte in Zukunft alltäglich sein, wenn es nach den Wissenschaftlern der Queen Mary University in London geht. Diese haben zusammen mit Nokia eine neue Form der Energiegewinnung entdeckt. Das aktuelle Experiment stammt aus der Piezoelektrizität und wird mittels Zinkoxid-Nanostäbchen realisiert.

Der Nanogenerator in Aktion (c) Queen Mary University of London

Der Nanogenerator in Aktion (c) Queen Mary University of London

Lärm, beziehungsweise Umgebungsvibrationen, setzen hierbei die Stäbchen in Schwingung. Diese werden dann zusammengedrückt und auseinandergezogen und erzeugen dadurch Strom. Diese Erkenntnis gewann das Forscherteam durch ein vorangegangenes Experiment, das bescheinigte, dass Solarzellen effizienter arbeiten, wenn sie Umgebungsvibrationen ausgesetzt sind.

Mit dem neuen Ansatz aus der Piezoelektrizität wurde nun mit den Zinkoxid-Nanostäbchen eine Platte konstruiert, die sogar einen Smartphone-Akku durch Geräusche wie Musik aufladen kann. Die Forscher nennen das Konstrukt „Nanogenerator“. Fünf Volt an Strom können damit produziert werden, was genauso viel ist, was ein herkömmliches Smartphone-Netzteil leistet.

Des Weiteren sei die Technik auch noch günstig herzustellen. Bisweilen ist das Ganze aber noch in einem frühen Prototyp-Stadium und weit von der Marktreife entfernt. Trotzdem wäre es sicher verlockend, sein Apple iPhone 6 oder Samsung Galaxy S5 durch den Lärm in einer Disco aufladen zu können.

Trotz immer größer werdender Akkus ist die Laufzeit nämlich immer noch eine große Achillesferse der meisten aktuellen Smartphones. Besonders brenzlig ist das, wenn sich die Energie dem Ende nähert und man sich bei diversen Geräten nicht einmal mittels Zusatzakku behelfen kann. Deshalb hoffen wir, den Nanogenerator irgendwann selbst nutzen zu dürfen.

Quelle: The Verge

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