Die gratis eBook-Flatrate readfy hat eine Finanzierungsrunde auf der Crowdfunding-Plattform Companisto erfolgreich abgeschlossen und eine halbe Million Euro (in Zahlen: 500.000) eingesammelt. Um in das Düsseldorfer eBook-Start-up zu investieren, konnte man 5-Euro-Anteile an readfy erwerben – das haben auch 1.363 Klein-Investoren* getan, die jetzt gemeinsam im Besitz von einem Drittel der Unternehmensanteile von readfy sind. Bei der Aktion könnte es sich um die „größte Crowdfunding-Kampagne in der deutschen Buchbranche“ handeln, wie buchreport kommentiert.

readfy: iOS-App, 30.000 Titel, Internationalisierung

Mit dem frischen Geld kann nun auch bei den ehrgeizigen Zielen, die sich readfy gestellt hat, kräftig auf die Tube gedrückt werden. Die zum readfy-Start verfügbaren Titel sollen bis zum Jahresende auf 30.000 verdoppelt werden. Im Interview mit eBook-Fieber.de hat Frank Großklaus, als readfy-Partner für Marketing und Presse verantwortlich, die Ziele für die App konkretisiert: „readfy startet mit einer Android-App für Smartphones und Tablets. Ab dem Sommer kommen dann noch iOS-Apps für iPads, iPhones und iPods mit dazu. Lanfgfristig sehen wir aber auch einen reinen Browser-Reader.“ Zudem soll im kommenden Jahr auch die Internationalisierung des Angebots vorangetrieben werden.

readfy: Kostenlose eBook-Flatrate dank Werbung (c) readfy/Companisto

readfy: Kostenlose eBook-Flatrate dank Werbung (c) readfy/Companisto

readfy versteht sich als „Spotify für eBooks“, die gratis eBook-Flatrate wird durch Werbung finanziert. Wer keine Werbung will, kann sich für 4,99 Euro bzw. 9,99 Euro pro Monat die Werbe-Freiheit sowie Social-Reading-Funktionen und das Offline-Lesen erkaufen. Dass das Konzept aufgeht, zeigt der erste Ansturm auf die Beta-Phase. Nach drei Wochen konnte readfy 3.700 registrierte Testuser vermelden. Demnach wurden bis zu diesem Zeitpunkt mehr als 120.000 Seiten gelesen und fast 15.000 Werbeeinblendungen ausgeliefert.

Was das Angebot so spannend macht, hat readfy-Chef Felix Bauchspieß gut zusammengefasst: „Was Anbieter von kostenlosem Streaming von Musik und Filmen erfolgreich vorgemacht haben, ist in der Buchbranche weltweit völlig neu. Dieses Geschäftsmodell bietet Verlagen und Autoren einen alternativen Vertriebsweg zu den dominanten Internethändlern wie Amazon und Co“. Den besonderen Reiz macht am Anfang natürlich das Gratis-eBook-Modell aus, mit dem sich eventuell die eBook-Piraterie wirksam bekämpfen ließe. Ich bin mir aber sicher, dass sich auch für die kostenpflichtigen Modelle Nutzer finden werden, die bereits sind, für den Zusatznutzen zu zahlen.

*Ich habe auch Anteile an readfy gekauft.

Dieser Artikel wurde schon 5252 Mal gelesen!