Kobo Arc 10 HD im Test: Schnell, scharf, schick – aber mit Kanten
Kobo ist ja hierzulande vor allem für seine eReader, etwa den Kobo Aura, bekannt. Aber das japanisch-kanadische Unternehmen hat auch Tablets im Angebot. Das Flaggschiff ist dabei das Kobo Arc 10 HD, das mit einem scharfen Display, viel Power unter der Haube und einer besonderen Ausrichtung auf eBook-Leser punkten will. Ob das Kobo Arc 10 HD im Test bestehen kann, lest ihr in den folgenden Zeilen.
Schickes Design und hohes Gewicht
Eines fällt sofort nach dem Auspacken auf und wird auch während des Tests immer präsent bleiben: das Kobo Arc 10 HD kommt zwar mit einem schicken Design, ist aber auch recht eckig und bringt Einiges auf die Waage (ähnlich hat sich bei mir auch der Kobo-eReader Aura HD angefühlt). Beim längeren Halten, z. B. beim Lesen von eBooks oder digitalen Zeitschriften, fühlt man deutlichen Druck auf der Handfläche und ist versucht, das Gerät abzusetzen.
Die nüchternen Zahlen: Während das Kobo Aura 10 HD 626 Gramm wiegt, bringen iPad Air (470 Gramm) und Kindle Fire HDX 8.9 (374 Gramm) deutlich weniger auf die Waage, verfügen allerdings auch über teils kleinere Displays. Ein ähnliches Bild bei der Dicke: Während die Konkurrenz mit 7,8 (Kindle Fire HDX 8.9) bzw. 7,4 Millimetern punktet, stehen beim Kobo Arc 10 HD 9,9 Millimeter zu Buche.
Beim Display kann das Kobo-Tablet der Konkurrenz aber durchaus das Wasser reichen, schließlich kommt es mit einer Auflösung von scharfen 2.560 x 1.600 Pixeln (302 ppi), schlägt damit das iPad Air und bleibt nur knapp hinter dem kleineren Kindle Fire HDX 8.9 (339 ppi). Im Test überzeugt das Display mit einer hervorragenden Schärfe, Helligkeit und Farbauswahl, sodass nicht nur eBooks gelesen, sondern auch Filme angeschaut und Games gezockt werden können.
Schneller, leistungsstarker Prozessor
Diese Multimedia-Funktionen macht auch der schnelle und leistungsstarke Prozessor zum Vergnügen. Unter der Haube arbeitet nämlich ein 1,8 GHz Quad-Core Nvidia Tegra 4 Prozessor, an Bord sind 2 GB RAM, leider auch nur 16 GB interner Speicher, der sich nicht per MicroSD-Card erweitern lässt. Der Akku hält bei durchschnittlicher Nutzung rund 9 Stunden. Die 1,3 MP Kamera (Front) ist wie die Lautsprecher nicht von überragender Qualität, aber in jedem Fall ausreichend.
Auf dem Kobo Arc 10 HD läuft eine leicht modifizierte Version von Android 4.2.2 – was nicht nur die schicke Kobo-Oberfläche bringt, sondern auch die Nutzung als normales Android-Tablet beinhaltet (inklusive App-Download aus dem Google Play Store). Auf dem Tablet gibt es zudem einen Zugang zum eBook-Store von Kobo, außerdem lassen sich eBooks in Sammlungen ordnen und es gibt einen eigenen Lesemodus, in dem die Akkulaufzeit auf mehrere Tage gestreckt werden kann.
eBook-Lesen leicht gemacht
Für eBook-Vielleser dürfte auch noch interessant sein, dass es in der integrieren Kobo Reader App viele Einstellungsmöglichkeiten und die von eReadern bekannten Funktionen gibt, die das eBook-Lesen vereinfachen (Wörter nachschlagen, Notizen anfertigen, markieren, etc.). Das Umblättern der Seiten geht rasend schnell, auch das Navigieren durch digitale Zeitschriften macht Spaß.
Fazit: Wäre das Kobo Arc 10 HD nicht so schwer und kantig, könnte ich es uneingeschränkt empfehlen. Aber so ist der Preis von 379 Euro für mich zu hoch und allen Amazon- und Apple-Nichthassern würde ich je nach Portemonnaie eher das Kindle Fire HDX 8.9 bzw. das iPad Air ans Herz legen. Ansonsten finden sich mittlerweile auch günstigere Tablets im 10-Zoll-Bereich, die vielleicht nicht ganz beim superscharfen Display mithalten können, aber leichter sind. eBook-Fans sollten sich meiner Meinung nach eher einen zusätzlichen eReader zulegen – z. B. den Kobo Aura!
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