Samsungs neues Flaggschiff Galaxy S6 ist in vielerlei Hinsicht ein Fortschritt, in manchen Bereichen jedoch auch ein Rückschritt. Die Reparierbarkeit der Edge-Variante sorgte beim Team von iFixit für Frust.

Futuristisch sieht es aus, das Samsung Galaxy S6 Edge. Der Designkniff mit dem gebogenen Display mutet spannend an und zeigte sich schon beim Note Edge als brauchbarer Mehrwert. Das Gehäuse mit Glasrückseite macht zwar einen sehr hochwertigen Eindruck, aber darunter leidet die Reparatur-Fähigkeit.

Samsung Galaxy S6 Edge ist schwer zu öffnen

So nah und doch so fern - der Akku des Samsung Galaxy S6 Edge (c) iFixit

So nah und doch so fern – der Akku des Samsung Galaxy S6 Edge (c) iFixit

Zunächst einmal muss man sich der gläsernen Abdeckung entledigen. Dafür wird zuerst der Klebstoff erhitzt und dann ein leistungsstarker Saugnapf angesetzt. Unschöne Reste des Klebers bleiben im Inneren und an der Rückseite zurück.

Doch wer denkt, nun schon an den Akku zu kommen, der irrt. Mittels Schraubendreher wird zunächst die mittlere Ebene inklusive Hauptplatine gelöst, welche den Energiespender umgibt. Die empfindliche Elektronik muss nun abermals losgelöst werden.

Nun sieht man den Akku in voller Pracht. Dieser ist zwar ebenfalls festgeklebt, lässt sich aber mithilfe eines Plastikutensils durch Aushebeln entfernen. Ein Akkutausch beim Galaxy S6 Edge ist also nur Spezialisten zu empfehlen.

Ungläubig stellten sich die Jungs von iFixit die Frage, ob Samsung neuerdings aufgrund des Glases und des verklebten Akkus mit Apple herumhängen würde.

Displaytausch könnte gefährlich werden

Nur schwer zu entfernen - das Display des Galaxy S6 Edge (c) iFixit

Nur schwer zu entfernen – das Display des Galaxy S6 Edge (c) iFixit

Durch den exzessiven Einsatz des Klebers auch auf der vorderen Glasseite kann man nur schwer an das Display kommen. Zwar lässt sich das Glas nach dem Erhitzen relativ leicht aufhebeln, aber die Prozedur kann laut iFixit den Bildschirm beschädigen.

Dieser sieht an sich sehr interessant aus, vor allem wegen der flexiblen Bauart, die durch das Displayglas in die gewünschte Form gebracht wird. Dennoch bleibt festzuhalten, dass auch bei einem defekten Bildschirm nur der Fachmann ran sollte.

Eine vernichtende Endwertung von 3 von 10 Punkten zeigt auf, dass sich Samsung bei der Reparierbarkeit seines Flaggschiffes zurückentwickelt hat. Das Galaxy S5 kam immerhin noch auf 5 von 10 Punkten. Bei einem Defekt sollte man also direkt die Fachwerkstatt oder den Hersteller aufsuchen.

Quelle: iFixit

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