Die einstige Siemens-Tochter Gigaset – bisher für schnurlose Festnetztelefone bekannt – möchte neue Wege in der Telekommunikation beschreiten. Bald schon soll es Smartphones des deutschen Herstellers geben.

Gigaset bringt Smartphones unter deutscher Flagge

Bald werden wir auf der Webseite von Gigaset auch Smartphones sehen (c) Gigaset

Bald werden wir auf der Webseite von Gigaset auch Smartphones sehen (c) Gigaset

Die schnurlosen DECT-Festnetztelefone des Konzerns sind sicher den meisten Lesern ein Begriff. Vor knapp eineinhalb Jahren folgte mit dem SL930A sogar das erste Android-Telefon, auch Tablets hat Gigaset bereits im Angebot. Der nun folgende Schritt ist also nur logisch, Gigaset möchte Smartphones herstellen.

Ein weiterer Beweggrund sei die bedeutend höhere Verkaufszahl der Mobiltelefone im Vergleich zu den Festnetz-Exemplaren. So teilte Gigaset-Chef Charles Fränkl in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung mit, dass letztes Jahr weltweit 60 Millionen Schnurlostelefone verkauft wurden, woran man selbst zu einem Drittel beteiligt war.

Doch in der gleichen Zeit gingen über eine Milliarde Smartphones über die Ladentheke – ein gewaltiger Unterschied.

Deutsche Fassade mit Herz aus China

Zwar ist es eine tolle Nachricht, dass Gigaset bald Smartphones unters Volk bringen möchte, gänzlich deutsch sind diese aber nicht. Der bekannte Markennahme bleibt bei der Mobilfunksparte präsent, aber die Geräte selbst werden größtenteils durch ein Gemeinschaftsunternehmen in China entwickelt und gefertigt.

Dieser Partner ist der neue Gigaset-Haupteigentümer Pan Sutong aus Hongkong. Beim Erkundigen, ob Gigaset überhaupt noch mit der Produktion in Deutschland bleiben würde, gab Charles Fränkel kund, dass niemand in die Zukunft blicken könne, aber er würde davon ausgehen.

Die eigene Tablet-Sektion der Internetseite wurde jedenfalls bereits in „Tablets & Smartphones“ umbenannt. Die Nachricht, dass Gigaset nun Smartphones anbieten möchte, klingt zwar zunächst erfreulich, die Produktion in China hinterlässt allerdings einen faden Beigeschmack.

Ein reinrassiges deutsches Smartphone wäre klasse gewesen. Vor einigen Jahren hatte TrekStor ebenfalls versucht, sich mit einem Smartphone hierzulande einen Namen zu machen. Diese Aktion war allerdings nicht von Erfolg gekrönt.

Wir sind gespannt, wie sich die Gigaset-Smartphones im Vergleich zur Konkurrenz schlagen werden, und ob die Geräte mit der ein oder anderen Funktion überraschen können.

Quelle: Süddeutsche Zeitung

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