Nun also auch Weltbild. Nach der Ankündigung des Kindle Fire und Kobo Vox hat jetzt also auch Weltbild einen eigenen Tablet-PC. Die Hardware aller drei Geräte ist in Ordnung, spielt natürlich aber keinesfalls in einer Liga mit iPad und Co – was ja aufgrund des massiven Preisunterschiedes zu eben jenen auch nicht möglich wäre. Weltbild wie auch Amazon zielen dabei auf einen Gewinn durch den Verkauf von Inhalten, in erster Linie wohl Musik, Videos und eBooks. Dass auch Kobo einen Teil vom Kuchen abhaben möchte, ist verständlich.

Ein Tablet: Lesen auf Dauer unmöglich

Mir stellt sich jetzt eine ganz entscheidende Frage: Hat einer der Verantwortlichen bei Amazon, Kobo oder Weltbild versucht, auf ihren Tablets zu lesen? Nicht einen kurzen Artikel, nicht nur ein paar Webseiten, sondern ein ganzes Buch? Ich selbst bin stolze Besitzerin eines GalaxyTabs 10.1- damit lesen? Quatsch! Das Display ist toll, hat eine super Auflösung – aber spiegelt derartg stark, dass das Lesen damit auf Dauer (und damit meine ich eine Stunde und länger) unmöglich ist. Man wird davon ausgehen können, dass andere Tablets dieselben Probleme haben.

HP TouchPad spiegelt (c) Jörn Brien

 

Ein Traum: Kobo Touch mit Kindle Store für 50 Euro

Um hier wieder zum Kern der Sache zurückzukehren: Amazon hat den Kindle, Kobo den Touch und ob Weltbild einen eigenen eReader bräuchte, sei dahingestellt. Die Tablets werden sich wahrscheinlich gut verkaufen, aber einen eReader ersetzen? Nie und nimmer! Amazon hat mit dem Kindle für 99€ den Anfang gemacht, nun ist es an den Konkurenten, mit ihren Readern nachzuziehen. Wisst ihr, was ein Hammer wäre? Ein Kobo Touch mit der Anbindung an Amazons Kindle Store, und das Ganze für 49,95 unter dem Weihnachtsbaum … und wenn sich Amazon dann noch dem ePub-Format öffnen würde …

Ein Ausblick: 2012; Sommer, Hitze, Strand

Unter den Sonnenschirmen schwitzen die Touristen und lesen angetan auf ihren Tab … Nein, werden sie nicht. Für Leseratten wird 2012 das Jahr der eReader, die in immer besserer Qualität und zu immer günstigeren Preisen auf den Markt kommen werden. Tablets sind schön, manchmal auch nützlich und auf jeden Fall cool – aber zum Lesen, und darum geht es doch – leider nix!

Emily Bold ist Autorin und Büchernärrin, liest aber auch eBooks mit Kindle und Co. Auf ihrer Homepage könnt ihr mehr über sie und ihre Arbeit als Autorin sowie ihre aktuellen Buchprojekte erfahren.

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