Wie befürchtet, ist die eReader-Aktion bei Shell, bei der ganz Findige einen nigelnagelneuen Kindle Paperwhite zum Gegenwert von rund 15 Euro (plus die dafür eingekaufte Schokolade) hätten erhalten können, nach hinten losgegangen. Die zuerst vom 1. auf den 2. Mai und ins Internet verlegte Eintauschaktion von Treuepunkten sorgte schon kurz nach Beginn am Morgen für einen Zusammenbruch der Website. Die eReader und ein Amazon-Gutschein waren schon nach wenigen Stunden weg. Weil Shell nur unzureichend auf die Anfragen verärgerte Nutzer reagierte, hagelte es dann noch einen Shitstorm in sozialen Netzwerken.

eReader-Aktion bei Shell: „Außerordentlich hoher Erfolg“

In einem ersten Statement, gerichtet an seine ClubSmart-Kunden, sprach Shell auf der Facebook-Seite von einem „außerordentlich hohen Erfolg“ seiner Top-Prämien-Aktionen im Mai, Kindle eReader und Gutschein seien trotz fünffacher Menge schon nach drei Stunden „komplett eingelöst worden“. „Es tut uns sehr leid, dass nicht jeder zum Zuge kommen konnte.“ Was das Fass dann allerdings zum Überlaufen gebracht haben dürfte, war der Hinweis darauf, dass die Kunden weiterhin in den Prämienkatalog schauen sollten, wo – wie eine Facebook-Nutzerin zynisch anmerkte – sie für die veranschlagten 999 Prämienpunkte aktuell „3 Flaschen Wasser und eine Bockwurst“ bekäme.

Screenshot Shell-Aktion Kindle Paperwhite für 999 Punkte (Mitte April 2014/Shell ClubSmart)

Screenshot Shell-Aktion Kindle Paperwhite für 999 Punkte (Mitte April 2014/Shell ClubSmart)

Dass die eReader-Prämien-Aktion schon im Vorfeld einen so großen Wirbel erzeugt hat, dürfte daran liegen, dass es bei Shell zeitgleich mit der Abgabe von eReader bzw. Gutschein für 999 Punkte eine Aktion gab, bei der man mit dem Kauf von ein paar Schokoriegeln (im Wert von zuerst 12, später 15 Euro) eben jene benötigten 1.000 Punkte erreichen konnte. Kein Wunder, dass da auch habgierige Prämieneinlöser die Social-Network-Nutzer zusätzlich verärgerten, die jetzt auf Facebook berichten (ob das stimmt, sei mal dahingestellt), dass sie z. B. „gleich 5 Kindles“ abgreifen konnten.

Erste aufgebrachte Nutzer werfen jetzt die Shitstorm-üblichen Begriffe wie Shell-Boykott in die Runde. Ich bin mir aber sicher, dass sich die Aufregung schnell legen dürfte. Wie Shell dieses PR-Desaster umgehen hätte können? Meiner Meinung nach hätte man die für die Schokolade erspielten Punkte einfach nicht für diese einzelne Aktion zulassen dürfen. Entsprechend gekennzeichnet hätte das sicher auch jeder Shell-ClubSmart-Teilnehmer verstanden. Ob sich dann allerdings so viele Leute an der Aktion beteiligt hätten? Wer weiß?

Was meint ihr zu der Kindle-Paperwhite-Aktion bei Shell?

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