eReader-Kurztest: PocketBook 611 Basic – Leicht, formatreich, WLAN, aber kleine Schwächen
Seit Dezember ist mit dem PocketBook 611 Basic ein eReader in Deutschland erhältlich – z.B. im Online-Shop von Lidl – der auf den ersten Blick durchaus im Konzert der großen Drei (Kindle, Sony PRS-T1 und Kobo Touch) mitspielen kann. Ich habe den leichtesten eReader im PocketBook-Universum einmal einem kurzen Test unterzogen. Fazit: Das Gerät ist mit 175 Gramm wirklich sehr leicht, hat ein cooles Design und ist, was den eBook-Formatereichtum angeht, ganz vorn dabei. Gerade beim eBook-Lesen haben sich aber auch kleinere Schwächen offenbart.
PocketBook 611 – Neongrün leuchtender Blickfang
Auf den ersten Blick ähnelt der PocketBook 611 ziemlich dem Kindle 4, weist allerdings eine deutlich größere Display-Umrandung auf. Punkten kann der PocketBook-eReader aber von der Optik her mit dem edel aussehenden mattweißen Gehäuse (ist aber auch in dunkelgrau erhältlich) und dem Blickfang unter dem Display – dem Steuerknopf. Dieser leuchtet durchaus schon einmal neongrün – vielleicht eine Reminiszenz an die 80er? Was mir persönlich nicht so gut gefällt – das mag euch aber anders gehen – ist die Anordnung der Weiterblätter-Buttons in der unteren Hälfte des Geräts. Ich bin halt die seitlichen Knöpfe vom Kindle gewöhnt.
Nur 175 Gramm, viele eBook-Formate, Linux
Ansonsten präsentiert sich der PocketBook 611 aber auf der Höhe der Zeit. Mit seinen 175 Gramm ist er nur unwesentlich „schwerer“ als der leichteste eReader, der Sony PRS-T1, der auf 170 Gramm kommt. Was mir besonders gut gefällt: Das PocketBook unterstützt so gut wie alle Buchformate, darunter auch DRM-geschützte Bücher in den Formaten ePub und PDF sowie gängige Bildformate. Da das Gerät wie alle PocketBook-eReader auf der Open-Source-Software Linux beruht, können die eReader individuell weiterentwickelt werden. Ich weiß aber nicht, ob das für normale eBook-Leser wie mich ein Argument pro PocketBook sein kann, aber manchmal ist es ja schon die Möglichkeit, etwas machen zu können, die einen positiv stimmt.
Ghosting-Effekte beim Umblättern, übersichtliches Menü
Beim 6-Zoll-Display setzt PocketBook bei seinem 611er auf E-Ink Vizplex (800 x 600 Pixel). Das Ergebnis ist vergleichbar mit dem der hochklassigen Konkurrenz – zumindest, was das Leseerlebnis angeht. Allerdings gab es bei meinem Kurztest doch recht sichtbare Ghosting-Effekte beim Umblättern, auch wenn ich in den Einstellungen eher auf Geschwindigkeit als auf Qualität gesetzt habe. Auch hat das Steuerkreuz (der riesige runde Knopf unter dem Display) mich nicht so ganz überzeugt. Aber insgesamt würde ich für den PocketBook eReader 611 ein „Gut“ geben, zumal das Gerät auch über eine WLAN-Verbindung verfügt und das Menü finde ich auch sehr gelungen.
Dieser Artikel wurde schon 5324 Mal gelesen!