Als einer von drei beleuchteten Highend-eReadern, die derzeit auf dem Markt sind, gehört der Bookeen HD FrontLight (eigentlich Bookeen Cybook Odyssey HD Frontlight) in jede eReader-Test-Reihe. Messen muss sich das bei Thalia erhältliche Gerät mit dem Kindle Paperwhite und dem Kobo Glo. In den eReader-Tests von ComputerBild und c’t kam der Bookeen HD FrontLight überhaupt nicht gut weg. Bei Testberichten im Netz wird allerdings meist wohlwollend über den bei Thalia erhältlichen eReader berichtet. Schauen wir doch mal, was dran ist an Kritik und Lobhudelei – im eBook-Fieber Bookeen HD FrontLight Test.

Bookeen HD FrontLight im Test (c) Thalia

Bookeen HD FrontLight im Test (c) Thalia

 

Beim Auspacken des Bookeen HD FrontLight fällt als erstes auf: Das eReader-Design ist nicht ganz so elegant wie bei der Konkurrenz. Eine gummierte Extra-Umrandung des Displays sorgt dafür, dass der Bookeen HD FrontLight im Vergleich mit Kindle Paperwhite und Kobo Glo geradezu „dick“ wirkt. Das Plastikgehäuse trägt seinen Teil dazu bei, dass ein „Wow, Geil“-Feeling nicht so recht aufkommen will. Dabei kann das Gerät mit seiner reduzierten Button-Zahl durchaus überzeugen. Neben dem gut sichtbar unter dem Display angebrachten runden Home-Button gibt es links und rechts zwei Schalter zum Umblättern (jeweils eine Richtung, umkehrbar) und den Ein- und Ausschalter an der unteren Gehäuseseite. Darüber hinaus gibt es einen Mini-USB-Anschluss und einen Slot für eine Micro-SD-Karte.

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Bookeen HD FrontLight Test: Neuester Stand

Mit seinen 195 Gramm ist der Bookeen HD FrontLight nur unwesentlich schwerer als der Kobo Glo (185 Gramm) und deutlich leichter als der Kindle Paperwhite von Amazon (213 Gramm). Bei den Abmessungen präsentiert sich der Bookeen HD FrontLight etwas breiter als die Konkurrenten, ist allerdings schmaler als der Kobo Glo und nicht ganz so hoch wie der Kindle Paperwhite. Auch von der technischen Ausstattung her kann sich der Bookeen HD FrontLight im Vergleich zur eReader-Konkurrenz durchaus sehen lassen. Das 6 Zoll große E-Ink-Display (HD-Auflösung: 1.024 x 758 Pixel) mit Beleuchtung bietet die gleiche Qualität wie die Displays von Kobo Glo und Kindle Paperwhite. Anders als der Amazon-eReader, der auf die Cloud setzt, kann der interne 2-GB-Speicher des Bookeen HD FrontLight über Micro-SD-Karte um 32 GB aufgerüstet werden. Der E-Ink-Beschleuniger HSIS sorgt für einen schnellen Seitenaufbau.

Bei näherem Hinschauen zeigen sich in Sachen Display aber schon leichte Unterschiede. Während der Bookeen HD Frontlight bei ausgeschaltetem Licht hohe Kontraste und sattes schwarz bietet, war bei eingeschaltetem Licht ein leichter Qualitätsverlust im Vergleich zum Kindle Paperwhite zu bemerken. Dabei leuchtet der Kindle Paperwhite nicht ganz so hell. Auch bei der Gleichmäßigkeit der Beleuchtung ist der Bookeen HD FrontLight leicht im Vorteil. Die Beleuchtung lässt sich in 20 Stufen regeln, die Steuerung erfolgt entweder durch den Aufruf des FrontLight im Menü oder durch längeres Gedrückthalten des Home-Buttons. Im Gegensatz zum Kindle Paperwhite wird die Beleuchtung beim Bookeen HD FrontLight nämlich beim Einschalten nicht automatisch angestellt.

Ein schönes Geschenk für alle Anfänger in Sachen eBook-Reader: Auf dem Bookeen HD FrontLight sind bei Lieferung rund 100 gemeinfreie eBooks in verschiedenen Sprachen vorinstalliert, sodass das Lesevergnügen sofort begonnen werden kann. Ansonsten verfügt der eReader über eine Thalia-Shop-Anbindung, die bei eingeschalteter WLAN-Verbindung über das Startmenü angesteuert werden kann. Hier lassen sich nach Registrierung (Thalia plus Adobe DRM) eBooks via WLAN ganz einfach herunterladen. Außerdem kann natürlich auch in anderen eBook-Shops eingekauft werden – ein klarer Vorteil gegenüber dem Kindle Paperwhite.

PDFs lesen am Bookeen HD FrontLight

Eine Funktion, die mich am Bookeen HD FrontLight besonders interessiert hat, war die PDF-Reflow-Funktion. Das bedeutet, dass PDF-Dateien automatisch lesbar aufbereitet werden. Die Darstellung und Lesbarkeit von PDFs ist sonst nämlich auch am Bookeen HD FrontLight kein Vergnügen, obwohl sich auch hier das Querformat einstellen lässt. Außerdem ist der Zoom mit zwei Fingen möglich (anders als beim Kobo Glo). Die zuschaltbare PDF-Reflow-Funktion wandelt zwar schnell um, allerdings auch hier wieder nur textlastige PDFs. Mit Bildern und Grafiken in PDFs kommt der Bookeen HD FrontLight nicht so gut zurecht. Aber das ist im eReader-Bereich leider ohnehin kaum der Fall. Lesbar waren alle PDF-Dateien im Test.

PDF Reflow: PDFs lesen am Bookeen HD FrontLight

PDF Reflow: PDFs lesen am Bookeen HD FrontLight

 

Ein cooles Feature beim Bookeen HD FrontLight wiederum ist, dass sich die vorhandenen 7 Schriftarten vom User manuell erweitern lassen. Dazu müssen einfach die gewünschten Fonts (Truetype, Open Type) in den „Fonts“-Ordner am Bookeen HD FrontLight kopiert werden. Zudem werden 20 verschiedene Schriftgrößen angezeigt und es sind verschiedene Textdarstellungsoptionen wählbar (Blocksatz, fett, Silbentrennung, etc.). zudem können Wörter durch längeres Antippen nachgeschlagen und Anmerkungen (Notizen, Unterstreichungen, Lesezeichen) gemacht werden.

Web-Surfen am Bookeen HD FronLight

Das Startmenü ist in vier Teile untergliedert: Ganz oben erscheinen die zuletzt gelesenen Titel, darunter die (durchscrollbare) Bibliothek mit den zuletzt geladenen Titeln, darunter die Internetoptionen mit Thalia-Shop und einigen Website-Vorschlägen (Google, Wikipedia) sowie ganz unten der Menüpunkt „Einstellungen“, über den sich z. B. die WLAN-Verbindung initialisieren lässt. Einstellen lässt sich dort auch, nach wievielen Seiten aufgefrischt wird. Ich empfehle hier mindestens nach jeder fünften Seite, allerdings zeigten sich auch hier schon die ungeliebten „Ghosting“-Effekte.

So sieht der Webbrowser des Bookeen HD FrontLight aus

So sieht der Webbrowser des Bookeen HD FrontLight aus

 

Ins Internet könnt ihr – abgesehen vom Thalia-eBook-Shop – natürlich auch und Websites durchsurfen, Mails abrufen oder sogar PDFs direkt auf den Bookeen HD FrontLight herunterladen. Die Website werden vergleichsweise schnell aufgerufen und das Nachrichtenlesen macht sogar Spaß, mit Tablet-ähnlichem Internet-Vergnügen dürft ihr natürlich nicht rechnen. Was mir im Vergleich mit dem Kindle Papwerwhite nicht so gut gefallen hat ist die virtuelle Tastatur, über die Suchanfragen etc. eingegeben werden. Diese reagiert nicht ganz so zuverlässig, ist nicht ganz so elegant gestaltet und verfügt auch über keine Wörter-Vorschlags- bzw. Vervollständigungsfunktion.

Fazit:

Mit einem Preis von 129 Euro liegt der Bookeen HD FrontLight preismäßig gleichauf und ist sogar noch um einen Zehner günstiger als der Kobo Glo (139 Euro). Auch von der Display-Qualität, der Beleuchtung, der Bedienbarkeit und der Performance kann der Bookeen HD FrontLight in meinen Augen mit der Konkurrenz mithalten. Auf jeden Fall macht das Gerät keineswegs einen so schlechten Eindruck wie die oben angesprochenen Tests in den beiden großen Computer-Magazine vermuten lassen könnten. Der Bookeen HD FrontLight ist eine wählbare und durchaus empfehlenswerte Alternative zum Kindle Paperwhite.

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