[Update – 7.11.12] TrekStor hat unterdessen reagiert und den Eingang der Klage bestätigt. Allerdings handle es sich um eine Hauptsacheklage und nicht um ein einstweiliges Verfügungsverfahren. Der Verkauf der TrekStor eReader Pyrus und eBook Reader 4 Ink sei vorerst nicht gefährdet. „Dazu TrekStor-Geschäftsführer Shimon Szmigiel: „Wir sind nach eingehender Überprüfung zu der Überzeugung gelangt, dass die angegriffenen Produkte keine Patente von E Ink verletzen. „Wir sehen daher dem anstehenden Verletzungsverfahren gelassen entgegen.“
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Paukenschlag auf dem deutschen eReader-Markt: Das taiwanesische Hersteller von eReader-Displays E Ink hat den deutschen eReader-Anbieter TrekStor verklagt. Bei der Herstellung der von TrekStor vertriebenen eReader Pyrus und eBook Reader 4 Ink sollen Display-Patente verletzt worden sein. In der Klage, die am vergangenen Freitag vor dem Landgericht Mannheim eingereicht wurde, fordert E Ink nicht nur Entschädigung, sondern will einen Verkaufsstopp für die betroffenen TrekStor-eReader durchsetzen, wie es in einer entsprechenden Pressemitteilung heißt.

E Ink vs. TrekStor – Patentstreitigkeiten

Bei den Patenten, die laut E Ink durch den chinesischen TrekStor-Zulieferer Guangzhou OED Technologies Co., Ltd verletzt worden sein sollen, handelt es sich um EP 1 231 500 B1 („electronically addressable microencapsulated ink“) und EP 1 010 036 („electrophoretic displays and materials“). Statt auf die marktdominierenden E-Ink-Panels, die schon zum Synonym für Papier-ähnliche eReader-Displays geworden sind, hat sich TrekStor offenbar für einen eigenen Weg entschieden, was den eReader-Anbieter nun teuer zu stehen kommen könnte. Wahrscheinlich war das chinesische Display-Angebot um einiges günstiger als eine lizenzierte E-Ink-Technologie – schließlich wird der TrekStor-eReader für nur 60 Euro angeboten.

Trekstor eBook Reader Pyrus

Trekstor Pyrus: eReader mit Digital Ink (c) Trekstor

 

Gemeinsam mit TrekStor müssen nun – pünktlich zum Weihnachtsgeschäft – noch weitere Unternehmen in der Lieferkette um ihre Verkäufe zittern. So haben Weltbild, Hugendubel und Thalia den eBook Reader 4Ink in den Verkaufsregalen. Auch der Marketing- und Verlagsservice des Buchhandels (MVB) setzt mit dem Liro Ink auf einen vom drohenden Verkaufsstopp betroffenen TrekStor-eReader. Dies gibt der Angelegenheit immerhin – so meint Johannes von Lesen.net – „eine ironische Note – immerhin stilisiert sich der Börsenverein des deutschen Buchhandels gerne als oberster Hüter von Recht und Ordnung“. TrekStor hat sich zu dem kommenden Patentverfahren noch nicht offiziell geäußert. Mal sehen, wie das Ganze ausgeht.

via CME.at

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