Als ich gestern einmal wieder die Statistiken des Amazon-Partnerprogramms für den eBook-Fieber-Blog durchforstet habe, war ich einigermaßen überrascht. Denn statt wie bisher 10 Prozent brachten von hier aus vermittelte Verkäufe von Kindle-eReadern bei Amazon offenbar nur noch eine Provision von 3 Prozent. Auch bei Kindle-Zubehör und -eBooks wurde der Rotstift angesetzt.

Amazon streicht Kindle-Provision zusammen

Meine gestrige kurze Verwunderung ist jetzt offener Bestürzung gewichen, denn die geringere Provision war offenbar kein Versehen, sondern hatte System. Wie der Kollege Wolfgang Tischer vom Literaturcafe ausführt, werden Vermittlungen aus der Kategorie „Kindle und Fire Zubehör, Kindle (alle Geräte)“ nur noch mit 3 statt bisher 10 Prozent des Verkaufspreises belohnt. Bei „Kindle E-Books“ heißt es nur noch 7 statt bisher 10 Prozent.

5 Jahre Kindle: Amazon streicht Provision für die Vermittlung von Kindle-eReadern (c) Amazon

5 Jahre Kindle: Amazon streicht Provision für die Vermittlung von Kindle-eReadern (c) Amazon

Für Käufer ändert sich dadurch nichts, aber für viele Blogs und Technikseiten – wie eBook-Fieber.de, die oft umfangreiche Gerätetests oder eBook-Rezensionen bieten, sind die Verkaufsprovisionen von Amazon ein wichtiges Standbein in der Finanzierung. Die Einnahmen werden entsprechend drastisch einbrechen. Schließlich müssten mehr als drei Mal so viele eReader verkauft werden, um die bisherigen Provisionen zu erhalten.

Amazon-Provision: Sind als nächstes die Self-Publisher dran?

Als nächstes könnten jetzt die Self-Publisher dran sein, denen Amazon über das Programm Kindle Direct Publishing (KDP) bis zu 70 Prozent an Tantiemen auszahlt. Allerdings wollen wir hier nicht den Teufel an die Wand malen, zumal es glücklicherweise mit dem Self-Publishing-Programm von Tolino noch effektive Konkurrenz gibt.

Angehoben hat der Internethandelsriese übrigens die Verkaufsprovision für seinen Bereich „Möbel“, so dass Wolfgang Tischer mit einem Augenzwinkern mutmaßt, dass künftig statt eBook-Rezensionen und eReader-Tests vermehrt Testberichte zu Bücherregalen auf Blogs und Bücherwebseiten dominieren könnten.

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