Kobo Aura HD im Test: eReader mit viel Licht, Power und Schärfe aber seltsamem Design
Der neue Kobo Aura HD ist in jeder Hinsicht ein besonderer eReader – und das ist sowohl positiv als auch negativ gemeint. Kobo selbst hat den Aura HD im Vorfeld vollmundig als „Porsche der eReader“ bezeichnet. Punkten soll das Gerät vor allem mit seiner hohen Auflösung und dem großen Display. Ob der eReader auch hält, was er verspricht, zeigt euch unser Kobo Aura HD Test.
Kobo Aura HD im Test: Skurriles Design wegen besonderem Blätter-Konzept?
Das Auffälligste am Kobo Aura HD ist sein skurriles Design. Nicht nur, dass der eReader aufgrund des größeren Displays (6,8 Zoll) im Vergleich zur Konkurrenz um Kindle Paperwhite und Tolino Shine etwas klobiger wirkt und mit seinen 240 Gramm auch nicht gerade ein Leichtgewicht ist. Etwas irritierend ist vor allem die asymetrisch geformte Rückseite und das insgesamt glatte Kunststoffgehäuse, was das eBook-Lesen auf Dauer etwas erschwert. Wenn man aber glauben kann, was Nate von The Digital Reader herausgefunden hat, dann soll der Kobo Aura HD eigentlich so designt worden sein, dass die Bedienung (wie das Umblättern von eBook-Seiten) über die Rückseite erfolgen kann, dann macht das komische Design vielleicht etwas mehr Sinn.
Aber kommen wir nun zu den inneren Werten: Mit einer Auflösung von 1.440 x 1.080 Pixeln (265 dpi) ist das 6,8 Zoll große E-Ink-Display im Vergleich zur eReader-Konkurrenz ganz vorn. Die Schrift ist sehr scharf und klar. Allerdings sieht man mit bloßem Auge nur wenig Verbesserung im Gegensatz zu den bereits relativ hoch auflösenden 6-Zoll-eReadern wie Kindle Paperwhite oder Kobo Glo. Der größere Bildschirm sorgt wiederum dafür, dass mehr Zeichen pro Seite auf das Display passen. Das eBook-Lesen darauf macht Spaß, die Darstellung wirkt fast wie die eines gedruckten Buchs.
PDF-Lesen am Kobo Aura HD (Test)
Für das Lesen von PDF-Dateien auf einer Display-Seite reicht die Bildschirmgröße aber wiederum nicht wirklich aus. Eine PDF-Reflow-Funktion gibt es am Kobo Aura HD nicht. Dafür kann man im PDF-Dokument mit einem einfachen Schieberegler zoomen und per Fingertipp die Display-Ansicht drehen. Im Zoom-Modus sieht man in einem kleinen Extra-Fenster, an welcher Stelle des PDF-Files man sich gerade befindet. Durch das Dokument bewegt man sich per Fingerwisch über den Touchscreen. Das Aufschieben mittels zwei Fingern – wie das beim Kindle Paperwhite möglich ist – funktioniert beim Kobo Aura HD leider nicht. Dafür sorgt der schnelle Prozessor für eine schnelle Änderung der verschiedenen Ansichten.
Wie Kobo Glo, Kindle Paperwhite und Tolino Shine verfügt auch der Kobo Aura HD über eine integrierte Beleuchtung. Diese ist enorm hell und im Vergleich zum Kindle Paperwhite auch sehr gleichmäßig. Die Beleuchtung lässt sich stufenlos einstellen und ist – anders als beim Kindle Paperwhite – komplett abschaltbar (Taste oben neben dem Ein- und Ausschalter).
Kobo Aura HD: eBook-Darstellung und Lesestatistiken
Bei der eBook-Darstellung und den Möglichkeiten, Texte zu markieren und Notizen hinzuzufügen, ist der Kobo Aura HD genauso gut wie seine kleinen Brüder und Schwestern Kobo Glo und Kobo Touch. Neben der Schriftart lassen sich durch Schieberegler Schriftgröße, Zeilenabstand und Ränder einstellen. Auch die Ausrichtung des Texts ist wählbar. Wörterbücher sind mit an Bord. Durch längeres Tippen auf ein Wort kann dieses nachgeschlagen werden. Wörter und Wortgruppen lassen sich per Facebook auch teilen.
Natürlich hat Kobo auch dem Aura HD seine Reading-Life-Statistiken verpasst, mit denen man nicht nur sein Leseverhalten messen, sondern dieses auch mit anderen vergleichen kann. Auch Auszeichnungen kann man sich verdienen. Viel interessanter finde ich aber – wie auch bei den anderen Kobo-Geräten – die Möglichkeit, zur Entspannung etwas Schach oder Sudoku zu spielen. Für bequeme eBook-Leser auch eine wichtige Entscheidungsgrundlage: Direkt vom eReader aus kann man sich in den virtuellen Kobo eBook-Shop begeben und sich innerhalb kurzer Zeit eBooks downloaden.
Fazit: Der Kobo Aura HD überzeugt mit seinem tollen Display, dem schnellen Prozessor und den vielen Einstellungsmöglichkeiten. Allerdings hat mich das Design dieses Mal nicht überzeugt. Der eReader ist etwas zu schwer und wenig griffig, um eBooks auf ihm über längere Zeit lesen zu können. PDFs lassen sich zwar etwas besser lesen als auf einem 6-Zoller, aber als PDF-Lesegerät lässt sich der Kobo Aura HD dennoch nicht uneingeschränkt empfehlen. Pluspunkte sammelt das Gerät wiederum bei der Beleuchtung. Mit 169 Euro (181 Euro bei Amazon) ist der Kobo Aura HD leider etwas zu teuer.
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Kobo Aura HD Features:
Display: 6,8 Zoll (Auflösung: 1.440 x 1.080 Pixel, 265 dpi)
Prozessor: Schneller 1 GHz Prozessor
Licht: Integrierte ComfortLight-Technologie
Gewicht: 240 Gramm
Speicher: 4 GByte, via microSD auf bis zu 32 GB erweiterbar
Konnektivität: WLAN, Micro USB
Unterstützte Dateitypen: EPUB, PDF, MOBI, CBR, CBZ
Akkulaufzeit: Bis zu 2 Monate
Spiele: Schach und Sudoku
Preis: 169 Euro/181 Euro bei Amazon
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