eReader im Test: Kindle Paperwhite – Schnell, hell und individuell
Amazons beleuchteter eReader Kindle Paperwhite ist der in meinen Augen derzeit beste eBook-Reader, den es am Markt gibt, knapp vor dem Kobo Glo (Test). Der Kindle Paperwhite liegt im Test nicht nur angenehm in der Hand, ist leicht und dank der gummierten Rückseite gut zu halten, die integrierte Beleuchtung ist nach einer kurzen Gewöhnungszeit auch angenehm zum Lesen, den Kritiken am Kindle Paperwhite zum Trotz. Zudem wartet der Amazon-eReader mit vielen Features wie der X-Ray-Funktion und der verbleibenden Lesezeit („Time to Read“) auf, die den Kindle Paperwhite zum individuellen eBook-Lesegenuss machen.
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Kindle Paperwhite – 3G oder WLAN
Der Kindle Paperwhite ist in zwei Varianten zu kaufen – als WLAN-Version und mit zusätzlicher UMTS- bzw. 3G-Verbindung. Der Unterschied wird nicht zuletzt im Preis deutlich, während der Kindle Paperwhite (WLAN) 129 Euro kostet, muss man für den Kindle Paperwhite 3G 189 Euro auf den Tisch legen. Ich möchte dem 3G-Modell nicht seine Berechtigung absprechen, schließlich lassen sich damit weltweit kostenlos eBooks laden, ohne dass ein WLAN-Netz gesucht werden muss, für den vorausschauenden eBook-Fan mit eigenem WLAN-Netz wird der WLAN-Kindle-Paperwhite aber sicherlich genauso ausreichen.
Darüber hinaus kommen die beiden Kindle-Paperwhite-Varianten mit der gleichen Ausrüstung. Der 3G-eReader ist lediglich um 9 Gramm schwerer (222 Gramm vs. 213 Gramm). Das 6 Zoll große E-Ink-Display ist bei beiden sehr hoch auflösend mit scharfen Kontrasten (Pixeldichte: 221 ppi) und kommt mit integrierter Beleuchtung. Die 2 GB interner Speicherplatz können mit bis zu 1.100 eBooks bespielt werden, außerdem gibt es aber den Amazon Cloud-Speicher, auf dem auch Inhalte abgelegt werden – und innerhalb kürzester Zeit auf den eReader heruntergeladen werden können.
Kindle Paperwhite im Test: Beleuchtung
Die wichtigste neue Funktion am Kindle Paperwhite ist natürlich die integrierte Beleuchtung. Diese soll die Augen – anders als bei LCD-Displays – nicht ermüden. Die Beleuchtung ist in 24 Stufen und per Fingertipp einfach regelbar. In der hellsten Stufe zeigen sich die in den Kritiken angesprochenen „Wolken“ an der unteren Display-Seite – dort, wo die LEDs sitzen. Abgesehen von diesen kleinen Unregelmäßigkeiten ist das Leseerlebnis mit eingeschalteter Beleuchtung aber hervorragend. Das Licht strahlt zudem weniger ab als bei einem LCD-Bildschirm, sodass nachts Partner oder Mitreisende weniger gestört werden.
Aber das Licht kann auch bei hellen Außenbedingungen an bleiben, der Akku hält trotzdem sehr lange durch und das Display wird dadurch wirklich fast schneeweiß. Kleines Manko: Auch wenn die Beleuchtung auf Null gestellt wird, ist eine Restmenge Licht vorhanden. Im Vergleich zur Konkurrenz kann sich der Kindle Paperwhite zwar gegen den Bookeen FrontLight (Test) behaupten, der Kobo Glo verfügt aber über die deutlich gleichmäßigere Ausleuchtung, wie ihr in diesem Direktvergleich der beleuchteten eReader lesen und sehen könnt.
PDFs lesen am Kindle Paperwhite
Im Wesentlichen funktioniert das PDF-Lesen am Kindle Paperwhite ähnlich wie beim eReader-Vorgänger Kindle Touch. Die PDF-Darstellung auf einem 6-Zoll-Display ist natürlich alles andere als perfekt. Eine PDF-Reflow-Funktion bietet der Kindle Paperwhite nicht. Wer nur hin und wieder einmal PDF-Files am eReader nutzen will, kann dies aber auch an den Kindle-eReadern bedenkenlos tun. Einige Möglichkeiten, wie ihr euch das PDF-Leseerlebnis am Kindle Paperwhite so angenehm wie möglich machen könnt, habe ich euch hier einmal vorgestellt.
Natürlich könnt ihr beim Kindle Paperwhite verschiedene Schriftarten, Schriftgrößen und die Darstellung auf dem Display einstellen. Auch Lesezeichen und Markierungen können gesetzt werden und Passagen oder Lieblingszitate auf sozialen Netzwerken wie Twitter und Facebook geteilt werden. Wer auf Smartphone oder Tablet weiterlesen will, lädt sich die kostenlose Kindle-App herunter und kann dort via Whispersync an der Stelle weiterlesen – und umgekehrt – wo er/sie auf dem Kindle Paperwhite aufgehört hat. Auch Surfen im Webbrowser ist möglich, Übersetzungen und Nachschlagemöglichkeiten z. B. bei Wikipedia sind ebenfalls kinderleicht.
Insgesamt ist der Kindle Paperwhite nicht nur etwas kleiner als der Kindle Touch, sondern hat in Sachen physische Knöpfe noch einmal abgebaut. Übriggeblieben ist allein der kleine Ein- und Ausschalter. Alles andere wird über den Touchscreen und das neu gestaltete Menü geregelt. Die Bedienung per Fingertipp geht schnell und ohne Verzögerungen vonstatten, das eingeblendete virtuelle Keyboard überrascht nicht nur durch Wortvorschläge, sondern auch durch gite Reaktion. Bisher musste ich nur ganz selten noch einmal nachtippen, die Kindle-Paperwhite-Tastatur läuft fast genauso gut wie auf einem hochwertigen Tablet-PC. Im Vergleich zum Kindle Touch müssen die eReader-Fans allerdings auf die Text-to-Speech-Funktion verzichten.
Fazit:
Wer nicht auf den Geldbeutel schauen muss, aber volles Lesevergnügen will, der/die ist mit dem Kindle Paperwhite sehr gut bedient. Einer der wenigen Nachteile – neben den kleinen Schwächen bei der Beleuchtung – ist, dass eBook-Leserin und -Leser an das Amazon-Ökosystem gebunden sind. ePub-eBooks können nur auf dem Kindle Paperwhite gelesen werden, wenn sie umgewandelt werden, das geht nur (legal), wenn sie nicht mit einem Kopierschutz (DRM) belegt sind. Wer das akzeptieren kann, ist mit dem Kindle Paperwhite hervorragend bedient. Die Shop-Anbindung ist gut eingebaut und eBooks können im Handumdrehen heruntergeladen und gelesen werden.
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