Computerprogramm TransPose macht aus Büchern Musik
Wir kennen Bücher als Text oder in gesprochener Form, teils auch angereichert mit multimedialen Inhalten. Bald soll noch der musikalische Aspekt hinzukommen, denn eine Software macht aus Büchern Musik.
Hannah Davis, ihres Zeichens eine ambitionierte Künstlerin, hat sich für ihre Masterarbeit an der New York University etwas sehr ausgefallenes einfallen lassen. Zusammen mit dem aus Kanada stammenden Computerwissenschaftler Saif Mohammad hat sie ein Programm entwickelt, welche aus Literatur eine passende Musikuntermalung macht. Das klingt schon ziemlich abenteuerlich, dennoch könnte dies ein neuer, unerforschter Weg sein, wie wir Wörter wahrnehmen.
TransPose im Detail
TransPose nennt sich die Software und agiert mittels einer Wortliste. In akribischer Kleinarbeit wurden hierbei 14.000 Worte acht verschiedenen Gefühlen zugeordnet. Etwa „Vertrauen“ und „Trauer“. TransPose analysiert das Vorkommen der Worte und ihre Beziehungen zueinander und berechnet eine Gefühlsgrundstimmung. Über die Semantik werden sogar musikalische Elemente wie Tonarten, Tempo und Tonleitern bestimmt. Das Projekt soll letztendlich die emotionale Grundstimmung eines Textes widerspiegeln und das gänzlich automatisch, ohne ein Zutun des Menschen.
Hannah Davis hat TransPose unter anderem schon bei „Peter Pan“ und „Der kleine Prinz“ ausprobiert, welche komplett eingelesen wurden. Wo „Peter Pan“ dann ein eher fröhliches Stück komponierte, kam bei „Herz der Finsternis“ ein angsterfülltes Werk heraus. Es bleibt aber noch viel Arbeit für die Künstlerin, denn die Hörproben sollen alle noch recht ungestüm wirken, der Automatismus der Software ist noch weit von de Feinfühligkeit eines Menschen entfernt. TransPose ist aber noch in der Entwicklung und kann sich noch steigern.
Das Projekt wäre vermutlich auch für sehbeeinträchtigte Menschen eine gute Idee. Diese bekamen bereits am Anfang des Jahres mit „Reach for the Stars“ ein tolles, akustisches eBook. Schreibt uns, was ihr von der Idee, Bücher in Musik zu verwandeln haltet.
Quelle: heise online
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