„Tote töten ewig“ von Arwyn Yale: Toter wird’s nicht
Frank Banks ist verschwunden, und seine Tochter behauptet, er sei ermordet worden. Gehör findet sie aber nicht. Und so nimmt ein Ex-Bulle die Fährte auf. Arwyn Yale lässt auch in „Tote töten ewig“ den ehemaligen Polizisten Nathan O’Brian ermitteln.
Dieser O’Brian hatte schon in zwei vorangegangenen Romanen alle Hände voll zu tun. Jetzt muss er einen perfiden Mord aufklären. Das Blöde daran: Das Verbrechen hat keinerlei Spuren hinterlassen, nur eine Zeugin. Die 14-jährige April schwört Stein und Bein, dass sie beobachtet habe, wie ihr Vater im Wohnzimmer der Familie umgebracht worden ist.
Natürlich glaubt niemand dem Mädchen. Aber Frank Banks, Aprils Vater, taucht nicht wieder auf, und darum nimmt sich O‘Brian des Falls an.
„Tote töten ewig“: Ein echter Pageturner
Nach „Todesschwestern“ und „Sei mein Tod“ ist das der dritte Fall für Nathan O’Brian. Sie alle sind in sich abgeschlossen, lesenswert ist aber jeder dieser Thriller. Arwyn Yale versteht es sehr gut, Leser mit ihrer Erzählweise an das Buch zu fesseln, auch „Tote töten ewig“ ist ein echter Pageturner. Gemeint ist: Man kann das Buch nur schwerlich aus der Hand legen.
Erst recht nicht ab dem Zeitpunkt, zu dem doch noch eine Leiche auftaucht. In Stücke gehauen ist sie und in einem Koffer verstaut. An manchen Stellen – das ist jetzt nicht als negative Kritik zu verstehen – merkt man, dass Yale sich von nordischen Krimis hat inspirieren lassen. Gut, das ist schließlich der Maßstab im europäischen Kontext.
Eine schöne und facettenreiche Sprache
Yale erzählt detailliert, facettenreich und findet die richtigen Worte. Dadurch erschafft sie eine schöne Sprache: „Emily Addams sah noch genauso aus, wie Nathan sie in Erinnerung hatte. Sie schien kaum gealtert zu sein. Das Gesicht war sonnengebräunt, die blauen Augen blickten ihn wach an.
Die langen blonden Haare hatte sie zu einem ordentlichen Zopf im Nacken gebunden. Einzig die fehlende Zahnspange und die wenigen Lachfältchen unten den Augen verrieten, dass einige Jahre vergangen waren.“ Sätze wie dieser lassen beim Leser sofort ein klares Bild entstehen.
Und man möchte diesen Thriller eigentlich nicht aus der Hand legen. Er ist gut erzählt, fesselt fast immer mit seiner Spannung und ist gut strukturiert. Yale haucht den handelnden Personen durch ihre Vielschichtigkeit Leben ein.
Alles in allem ist „Tote töten ewig“ ein sehr gutes Buch, das sich mehr als flüssig liest und einen bleibenden Eindruck hinterlässt.
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