Mutterliebe: Die reinste Form der Liebe und ein Gefühl, das niemals altert. Eine Mutter liebt uns, noch bevor wir das Licht der Welt erblicken und ebnet uns den Weg für unser weiteres Leben. Wer immer einer liebenden Mutter gegenübersteht, sollte eines nie vergessen: Selbst die sanfteste Frau kämpft wie eine Löwin, wenn es um ihr eigenes Kind geht. S.K. Tremayne zeigt in seinem Thriller „Stiefkind“, wie stark so eine Löwin sein kann.

Rachel kommt aus ärmlichen Verhältnissen und darf sich endlich der Sonnenseite des Lebens widmen. Als sie den charmanten Witwer David kennenlernt, dauert es nicht lange und die beiden heiraten. Ihr neues Leben in seinem herrschaftlichen Anwesen könnte nicht schöner sein und auch zu Davids Sohn Jamie findet die junge Frau langsam Zugang.

Stiefkind von Tremayne

Cover „Stiefkind“ von S. K. Tremayne (c) Knaur

Doch dann spricht Jamie von rätselhaften Visionen seiner verstorbenen Mutter und verändert sich. Bis er eine unheilvolle Prophezeiung ausspricht: Rachel soll an Weihnachten tot sein, und dann kommt seine Mutter zurück.

Herrschaftliches Anwesen mit düsterer Vergangenheit

Die Fotografin Rachel hatte es nicht leicht im Leben. Lange hat sie in ärmlichen Verhältnissen gelebt und sich mit viel Kraft ein sicheres Leben aufgebaut. Nun scheint sich alles zum Guten zu wenden, als sie den charmanten Witwer David Kerthen kennenlernt. Hals über Kopf heiraten die beiden und Rachel zieht in das herrschaftliche Herrenhaus ihres Ehemannes, eingebettet in die romantische Küstenlandschaft von Cornwall.

Wenn auch Davids Sohn Jamie ihr gegenüber noch zurückhaltend ist, ist Rachel guter Dinge, dass beide bald gute Freunde werden. Rachels neues Leben könnte perfekt sein, wäre da nicht die traurige Vergangenheit des riesigen Anwesens. So ist Jamies Mutter Nina erst wenige Jahre zuvor auf tragische Weise in eine geflutete Zinngrube gefallen. Ihre Leichte konnte nie gefunden werden.

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Als wäre Ninas Präsenz nicht schon Herausforderung genug für Rachel, scheint sich Jamie eines Tages auf merkwürdige Weise zu verändern. Immer wieder spricht er von rätselhaften Visionen, ganz so, als seien sie nicht allein in Davids Anwesen. Und dann spricht Jamie eine dunkle Vorhersehung aus: Rachel soll an Weihnachten sterben. Und dann kommt seine Mutter zurück. Was ist damals wirklich mit Jamies Mutter passiert und warum konnte ihre Leiche nie gefunden werden? Ist Nina vielleicht gar nicht tot?

„Stiefkind“: Wenn du niemandem trauen kannst

Mit „Stiefkind“ liefert S.K. Tremayne ein düsteres Szenario, das den Leser ab der ersten Seite zu verunsichern weiß. Mit dem riesigen Herrenhaus samt seiner alten Zimmer und Flure hat der Autor ein unheimliches Setting geschaffen, das dem Leser regelmäßig einen kalten Schauer über den Rücken jagt. Mit einer beklemmenden Atmosphäre schreitet die Geschichte in einem hohen Tempo voran, bis sich langsam eine schlimme Vorahnung bei dem Leser breit macht.

Neben dem Haus tragen vor allem die Protagonisten zahlreiche Geheimnisse mit sich und durchlaufen während des Geschehens nahezu eine 180-Grad-Wendung. Schnell wird deutlich, dass man niemandem vertrauen kann und scheinbar alle einem unheilvollen Wahnsinn verfallen.

Fazit: Das düstere Herrenhaus öffnet seine Pforten

Mit „Stiefkind“ führt uns S.K. Tremayne in die tiefen Abgründe des Menschen und hält die Spannung auf einem solch hohen Level, dass es schwerfällt, das Buch aus der Hand zu legen. Eine bizarre Story, düstere Schauplätze und undurchsichtige Protagonisten vereinen sich zu einer packenden Geschichte, die das Prädikat Psychothriller mehr als verdient.

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