Adobe macht sich aktuell nicht gerade viele Freunde unter eBook-Fans und eBook-Anbietern. Schließlich hatte es beim Update auf die neueste DRM-Version Adobe Digital Editions (ADE) 3.0 Probleme gegeben, die dank eines Patches mittlerweile behoben sein sollen. Für noch mehr Ärger hatte dann allerdings die Ankündigung des Unternehmens gesorgt, ab Juli 2014 die neue Version verpflichtend anzubieten. Der erzwungene Umstieg hätte – wahrscheinlich – viele Besitzer älterer eReader mit leeren Händen dastehen lassen. Nun ist Adobe aber glücklicherweise zurückgerudert.

ADE 3.0: Umstiegszwang gelockert

Man sei von dem Plan abgerückt, ab Juli die Migration auf die neue DRM-Version ADE 3.0 (und damit auf Reader Mobile SDK, RMSDK, 10 und Adobe Content Server, ACS, 5) alternativlos vorzuschreiben, heißt es im Blog des Adobe-Dienstleisters Datalogic, der die Adobe-Pläne in der vergangenen Woche aufgedeckt hatte. Der Support für die Vorgängerversionen werde demnach nicht eingestellt, die eBook-Anbieter und Dienstleister dürften selbst entscheiden, ob und wann sie auf ADE 3.0 umsteigen wollen. Auch ältere eReader könnten dann mit aktuellen eBooks bespielt werden.

ADE 3.0: Neue Version von Adobes Digital Edition spaltet die eBook-Gemeinde

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Das Zurückrudern seitens Adobe ist natürlich auf der einen Seite eine gute Nachricht für alle eBook-Freunde, zeigt es doch, dass massive Kritik selbst hier ein Einlenken möglich macht. Allerdings – darauf weist Johannes von lesen.net hin – hat die schnelle Reaktion zur Folge, dass die aufgebrachte Branche nun wieder milder gestimmt sein dürfte, was bedeutet, dass sich weniger mit dem kritikwürdigen System des harten DRM-Kopierschutzes an sich auseinandergesetzt werden dürfte. Vielleicht hätte hartnäckigerer Widerstand ja zu einem kompletten Umdenken geführt.

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