Wir lesen alle gerne, doch manche Menschen sind aufgrund einer Sehbeeinträchtigung auf Hilfsmittel angewiesen. Screenreader sind eine nette Sache, deutlich unabhängiger und ausgereifter zeigt sich aber die Lösung des MIT – der FingerReader.

FingerReader liest von jeder Oberfläche

Mit dem FingerReader kann man auch ohne zu sehen alle eBooks auf dem eReader genießen (c) MIT Media Lab

Mit dem FingerReader kann man auch ohne zu sehen alle eBooks auf dem eReader genießen (c) MIT Media Lab

Bei Smartphones und Tablets gibt es von Haus aus die Möglichkeit, sich die Inhalte vorlesen zu lassen. Wenn man jedoch mit einer Sehbehinderung einen klassischen eReader verwenden oder ein physisches Buch lesen möchte, sieht es düster aus.

Das MIT fand eine Lösung und verwirklichte den Screenreader in einem transportablen Gerät. Dieses steckt man sich einfach an den Finger und schon kann das Schmökern beginnen. Das Ganze wird von den MIT-Wissenschaftlern FingerReader genannt.

Durch eine moderne Kamera und eine komplexe Software erkennt das Hilfsmittel Schrift auf allen möglichen Objekten und wandelt den geschriebenen Text in Sprache um. Somit kann man sich also auch die Tageszeitung oder ein beliebiges Magazin spielend einfach vorlesen lassen.

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FingerReader – Wearable Text-Reading Device from Fluid Interfaces on Vimeo.

Als Demonstrationsgerät wurde ein Amazon Kindle eReader genutzt.

Wie funktioniert der FingerReader genau?

Die Kamera analysiert haargenau, was vor ihr erscheint. So ermittelt sie nicht nur die Buchstaben, sondern auch den Anfang und das Ende einer Zeile. Auch Abweichungen von der eigentlichen Schriftlinie werden erkannt.

Der Nutzer bekommt dabei Signale durch Vibration. Sobald eine Zeile aufhört, anfängt oder die Fingerkuppel verrutscht ist, wird man darauf aufmerksam gemacht. Zwei Vibrationsmotoren an beiden Enden des FingerReaders sind dafür zuständig.

Der aktuelle Prototyp benötigt noch einen Laptop, doch für die finale Version wird es eine Software für Android-Geräte geben. Roy Shilkrot, Mitarbeiter des MIT, ist begeistert vom großen Interesse, das jetzt schon für den FingerReader besteht. Sowohl große Organisationen als auch Eltern von Kindern sind voller Erwartung.

Wir drücken jedenfalls dem Team die Daumen, dass dieses Projekt es möglichst schnell zur Marktreife schafft. Der FingerReader würde den Alltag vieler Sehbeeinträchtigter erleichtern.

Quelle: CNET

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