Die Stiftung Warentest hat immer mal wieder eReader im Test. Meist sieht das Ergebnis so aus, dass der aktuelle Kindle-eReader ganz knapp vor dem aktuellen Tolino-Modell gewinnt. Zudem wird das leidige Thema DRM thematisiert. Wie es dieses Mal aussieht, lest ihr hier.

Gleich vorab: Die Stiftung Warentest mag sich offenbar nicht so recht entscheiden und kürt gleich zwei Testsieger. Das hat allerdings beim genaueren Hinsehen nichts mit Entscheidungsschwäche zu tun, sondern mit den jeweiligen Kopierschutzbeschränkungen (DRM), die sowohl im Adobe-Lager (Tolino, Kobo, PocketBook) als auch bei den Kindle-eReadern sauer aufstoßen.

eReader-Test: Kindle Voyage knapp vor Tolino Vision 2

Im Kindle-Lager – und mit ganz knappem Vorsprung auch gesamt – macht der Kindle Voyage das Rennen im Test der Stiftung Warentest (Testnote 1,4). Damit bleibt kaum mehr Luft nach oben. Einzige echte Kritikpunkte aus unserer Sicht sind der hohe Preis (ab 189 Euro) und die Beschränkung auf das Kindle-eBook-Angebot bzw. nicht kopiergeschützte eBooks anderer Anbieter und natürlich PDFs.

Amazon-eReader Kindle Voyage im Test

Amazon-eReader Kindle Voyage im Test

An zweiter Stelle des Stiftung-Warentest-Tests – und damit ganz vorn im Adobe-DRM-Lager – liegt der Tolino Vision 2 (Testnote: 1,5). Der komme der Handhabung der Kindle-eReader am nächsten, urteilen die Tester. Auch hervorgehoben wird der Wasserschutz. Vom Preis her liegt der Tolino Vision 2 mit 129 Euro sowieso voran. Der Adobe-Kopierschutz wird aber auch kritisiert. Kindle-eBooks kann der Tolino Vision 2 nicht lesen.

Auf den Plätzen finden sich Kobo Aura H2O und PocketBook Touch Lux 2, die jeweils mit der Testnote 1,7 abschnitten. Beim Kobo Aura H2O überzeugte das Gesamtpaket, inklusive dem Feature Wasserdichte. Der PocketBook Touch Lux 2 wiederum bringt die Fähigkeit mit – wie die Kindle-eReader – eBooks oder Texte per E-Mail empfangen zu können. Zudem ist eine Dropbox-Anbindung dabei.

Android-eReader überwinden Kopierschutzgrenze

Die Kopierschutzgrenze lässt sich am eReader auf legalem Wege nur mit Geräten überwinden, die über ein Android-Betriebssystem verfügen. Mit diesen Android-eReadern lassen sich Adobe-geschützte ePub-eBooks genauso lesen wie Kindle-eBooks, diese über die Installation der Kindle-App. Die getesteten Icarus-Illumina-eReader konnten die Tester allerdings nicht wirklich überzeugen.

Tolino Vision 2 im Test: Viel Verpackung für schlanken eReader

Tolino Vision 2 im Test: Viel Verpackung für schlanken eReader

Und was ist mit den All-Time-Favourites, Kindle Paperwhite, Tolino Shine 2 und Kobo Aura? Die wurden nicht getestet, aber immerhin noch einmal erwähnt. Kindle Paperwhite und Tolino Shine 2, die beim letzten eReader-Test der Stiftung Warentest (2/2014) mit den Noten 1,5 bzw. 1,7 abschnitten, sind nicht zuletzt aufgrund des Preises von aktuell 99 bzw. 88 Euro empfehlenswert.

Fazit:

Welchem eReader ihr also den Vorzug gebt, hängt nicht zuletzt von eurem Geldbeutel ab und davon, ob ihr euch an Amazon und den Kindle-eBook-Shop oder das von Adobe-DRM geschützte ePub-Lager binden wollt. eBooks, die nicht mit einem Kopierschutz belegt sind, können mit Formatwandlern wie Calibre aber ohnehin in beide Formate umgewandelt werden.

Kindle Voyage im eBook-Fieber-Test
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