HTC hat sein 2015er-Flaggschiff vorgestellt. Das One M9 ist da und der Hersteller hat vor allem bei der verbauten Technik eine Schippe draufgelegt. Überzeugt der erste Eindruck?

Die Präsentation des HTC One M9

Nett: HTC hat 3D-Renderings des One M9, welche um 360 Grad drehbar sind, auf seiner Webseite.

Nett: HTC hat 3D-Renderings des One M9, welche um 360 Grad drehbar sind, auf seiner Webseite (c) HTC

Ob das ein kluger Schachzug des taiwanesischen Konzerns war, sein Zugpferd am selben Tag vorzustellen, an dem auch Samsung das Galaxy S6 enthüllt? Wohl eher nicht, denn an vielen Interessenten ging das um 16 Uhr europäischer Zeit gestartete Event vorbei.

Das waren zwar zweieinhalb Stunden vor der südkoreanischen Konkurrenz, dennoch litt die Aufmerksamkeit. Den Livestream verfolgten etwa 500.000 Menschen, bei Samsung waren es 1,6 Millionen.

Der Fokus bei der Vorstellung des One M9 lag vor allem auf den Kameras. Was leisten diese und was leistet das Gerät an sich?

Die Spezifikationen des HTC One M9

Auch in Taiwan hat man es nicht so mit der Geheimhaltung, schon vor knapp einer Woche konnten wir alle technischen Daten enthüllen. Diese erwiesen sich auch als korrekt, der Überraschungseffekt ist also dahin.

HTC pfeift auf den 2K-Trend und verbaut ein 5-Zoll-Display mit Full-HD-Auflösung. Unserer Meinung nach sollte das nicht ausschlaggebend bei der Kaufentscheidung sein, denn bei dieser Diagonalen wird man kaum einen Unterschied bemerken.

Ein Snapdragon 810 treibt mit acht Kernen das Smartphone-Flaggschiff an, 3 GB RAM und 32 GB interner Speicher zählen zur weiteren Ausstattung. Des Weiteren gibt es eine 20-Megapixel-Kamera, die zumindest hinten die UltraPixel-Methode ablöst.

Vorne findet man dann besagte Technik dann doch wieder. Abgerundet wird das Gesamtpaket von einem 2.840 mAh umfassenden Energiespender. Anders als bei Samsung gibt es nur ein Modell und auch nur eine Speicherausführung.

Dafür kann man das HTC One M9 aber mittels microSD-Karte beim Speicher aufrüsten.

HTC One M9 – Neue Technik in altem Kleid

Die goldene Variante des HTC One M9 sieht edel aus (c) HTC

Die goldene Variante des HTC One M9 sieht edel aus (c) HTC

Samsung hat wenigstens versucht, das Design zu ändern, auch wenn dieses teils abgekupfert wirkt. HTC dachte sich wohl eher „Schuster, bleib‘ bei deinen Leisten“ und übernahm das Äußere des Vorgängermodells fast vollständig.

Die vordere Kamera wirkt aufgrund der UltraPixel-Optik, die vor allem Selfie-Fans begeistern sollte, größer, und auch der Wegfall der zweiten hinteren Linse fällt auf. Ansonsten fällt es recht schwer, One M8 und One M9 zu unterscheiden.

Immerhin gibt es mit der goldenen Farbe und dem Mix aus Gold und Silber Abwechslung fürs Auge. Die bekannte Gunmetal-Ausführung ist abermals vertreten. Wir hätten uns im Großen und Ganzen mehr Mut zur Innovation beim Design von HTC gewünscht.

Der von vielen Fans kritisierte schwarze Balken mit dem Firmenlogo unterhalb des Displays zieht das Gerät abermals unnötig in die Länge.

Preis und Verfügbarkeit des HTC One M9

Zumindest beim Verkaufsstart könnte man Samsung ein Schnippchen schlagen, denn das One M9 kommt 10 Tage früher in den Einzelhandel. Schon ab 31. März wird man das neue HTC-Flaggschiff erwerben können. Die unverbindliche Preisempfehlung liegt bei 750 Euro.

Somit liegt man sogar 50 Euro über der günstigsten Variante des Galaxy S6. Die 32-GB-Version von Samsungs Schlachtross wird 699 Euro kosten.

Unser Fazit zu HTCs Highend-Smartphone

Samsung legte die Messlatte diesmal sehr hoch, das One M9 reicht – zumindest vom ersten Eindruck her – nicht ganz heran. Ein schnellerer Prozessor, eine neue Kamera und mehr Arbeitsspeicher sind die größten Änderungen.

Beim Design hat man sich ausgeruht, und eine Besonderheit wie die Edge-Version der Konkurrenz sucht man vergebens. Dennoch können wir uns selbstredend erst beim ersten Praxistest ein Urteil erlauben.

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