Studie: eBooks sorgen für 10 Prozent der Verlagsumsätze
Einer aktuellen Studie des Börsenvereins und der GfK Panel Services Deutschland zufolge hat der Verkauf von eBooks im Jahr 2012 für fast 10 Prozent des Umsatzes der Verlage gesorgt. Damit wurden die bisherigen Erwartungen übertroffen. Sortimentsbuchhandlungen spielten hingegen lediglich 0,5 Prozent ihrer Umsätze über digitale Bücher ein. Für 2013 erwarten diese immerhin 1,1 Prozent. Für die Studie wurden in den vergangen drei Jahren Befragungen bei ausgewählten Verlagen und Buchhandlungen durchgeführt.
Gute Umsatzmöglichkeiten im eBook-Geschäft
Laut der groß angelegten E-Book-Studie für Deutschland sehen viele Verlage gute Umsatzmöglichkeiten im eBook-Geschäft. Für den Buchhandel vor Ort bedeutet dies allerdings zumeist sinkende Verkäufe im Print-Bereich. Zumindest geht jede zweite Buchhandlung von einem Umsatzrückgang bis zum Jahr 2015 aus. Dies deckt sich mit der Erkenntnis, dass sich eBooks besser verkaufen als die Verlage bisher angenommen hatten. Ursprünglich gingen diese von 7,2 Prozent Umsatzanteil aus. Geworden sind es 2012 dann eben doch 9,5 Prozent. In diesem Jahr schätzen die Verlage den Anteil der Verkäufe aus eBooks auf 10,6 Prozent. Vor allem im Publikumsbereich verzeichnet das eBook Zuwachsraten. Im Jahr 2010 machte dieser Bereich nur 33 Prozent aus, im Jahr 2012 waren es schon 49 Prozent.
Mittlerweile stehen 84 Prozent aller Verlage in Deutschland zum eBook-Markt. Lediglich 16 Prozent haben auch in Zukunft nicht vor, ihre Bücher in digitaler Form zu verkaufen. Mittlerweile bieten 68 Prozent aller Sortimentsbuchhandlungen eBooks in ihrem Sortiment an. eReader finden sich bei 54 Prozent. Nur 14 Prozent aller Buchhändler planen auch in Zukunft, weder eBooks noch eReader anzubieten.
Verlage und Buchhändler: Gefahr Online-Buchhändler
Eine Gefahr sehen Verlage und Buchhändler in der zunehmenden Konzentration von Online-Buchhändlern. Der stationäre Handel versucht sich mit Kundenbindung, spezialisierten Sortimenten und intensiver Beratung zu wehren. Inwiefern man damit gegen die Großen der Branche wie Amazon auf lange Sicht erfolg haben kann, bleibt abzuwarten. Auch die Verlage können kein Interesse daran haben, von einer Hand von Oligopolisten abhängig zu sein.
Die Entwicklung bleibt und spannend und ein Trend in Richtung eBooks ist deutlich erkennbar. Dennoch bleibt Deutschland ein Entwicklungsland, was digitale Bücher anbelangt. Dies wird sich auch in diesem oder dem nächsten Jahr kaum ändern.
via Börsenblatt
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