Tumblr ist vor allem bei jüngeren Nutzern sehr beliebt. Die Mischung aus Blogging-Plattform und sozialem Netzwerk hat nun in der vergangenen Woche einen eigenen digitalen Buchclub namens „Reblog Book Club“ gestartet. Der Buchclub wendet sich vorerst nur an amerikanische Nutzer beziehungsweise Leser, die kein Problem mit englischsprachigen Texten haben. Das erste Buch, das die Nutzer gemeinsam lesen und diskutieren können ist „Fangirl“ der amerikanischen Autorin Rainbow Rowell. Die Coming-of-age-Story richtet sich an junge Erwachsene und dreht sich essentiell um Fan-Fiction. Damit dürfte die Geschichte vermutlich nicht mal schlecht gewählt sein für die Tumblr-Zielgruppe.

Tumblr-Buchclub: Bücher werden im Netz diskutiert

Wer an dem Buchclub teilnimmt, kann unter dem Hashtag #reblogbookclub Beiträge zu dem Buch auf Tumblr posten, um sich so mit anderen Lesern des Buches auszutauschen. Dabei ist es egal, ob es sich dabei um Textbeiträge, Videos oder selbstgestaltete Bilder handelt. Auch durch den Roman inspirierte Modeartikel wurden bereits auf dem Tumblr-Blog des Buchclubs veröffentlicht. Generell ist das Maß an Kreativität, welche durch das Buch angeregt zu sein scheint, durchaus interessant.

"Fangirl" - Im Tumblr Reblog Book Club (c) Screenshot

„Fangirl“ – Im Tumblr Reblog Book Club (c) Screenshot

Neue Bücher können per Formular vorgeschlagen werden. Die Tumbr-Mitarbeiterin und Betreuerin des Projekts Rachel Fershleiser gab gegenüber der LA Times an, dass sie noch nicht wisse, was das nächste Buch sei, dass man auf diese Art diskutieren wolle. Es solle sich aber um ein Buch handeln, dass für jüngere Leser geeignet sei aber auch älteren Lesern spaß machen würde.

Buchmarketing mit Tumblr-Buchclub?

So sehr man sich immer darüber freuen sollte, wenn junge Menschen auf eine spannende Art und Weise zum Lesen eines guten Romans animiert werden, stellt sich mir zumindest die Frage, welche Deals wohl im Hintergrund ablaufen. Sollte der Tumblr-Buchclub erstmal großes Interesse bei der Nutzerbasis erlangen, wäre es aus marktwirtschaftlicher Sicht nur logisch, dass die zu Yahoo gehörende Seite durchaus lukrative Deals mit einem Verlag abschließen könnte.

Als virales Marketinginstrument würde sich der Buchclub mehr als alles andere eignen. Damit ein Werk so viel Aufmerksamkeit auf der Blogging-Plattform bekommt, müsste es normalerweise schon enorm erfolgreich sein. Über solche Möglichkeiten schweigt man sich bei Tumblr allerdings aus. Davon mal ganz abgesehen ist der Ansatz natürlich spannend und es wäre sicherlich nicht schlecht, wenn das Konzept auch hierzulande Nachahmer finden würde.

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