Digitale Bücher online auszuleihen, scheint immer mehr Anhänger zu finden. Jetzt hat Amazon seinen US-Kunden eine neue Möglichkeit eröffnet, eBooks zu leihen. In Deutschland kann man bisher als Amazon Prime Mitglied über die sogenannte Kindle-Leihbücherei jeweils ein eBook pro Monat kostenlos herunterladen und lesen. Erst wenn man im Monat darauf – oder später – ein Neues ausleihen will, muss man auf das Vorherige verzichten. An sich keine schlechte Sache. Wer aber Amazon hauptsächlich für eBooks oder andere digitale Güter wie MP3-Downloads nutz, und somit keinen echten Vorteil vom Premiumversand hat, der mit einer Amazon Prime Mitgliedschaft einhergeht, wird wohl kaum Interesse daran haben, 29 Euro pro Monat Jahr nur für das Ausleihen eines eBooks zu bezahlen.

eBooks leihen günstiger als kaufen

Das neue Angebot in den USA erlaubt es Kunden, eBooks für einen festgelegten Zeitraum auszuleihen. Man kann auswählen, wie lange die Leihe dauern soll. Allerdings kann man das digitale Buch nur mindestens 30 Tage und maximal 360 Tage ausleihen. Leiht man aber ein eBook für beispielsweise 30 Tage und stellt später fest, dass man es doch länger braucht, kann man jederzeit vor Ablauf des Zeitraums verlängern. Amazon wirbt damit, dass ein solches ausgeliehenes eBook bis zu 80 Prozent günstiger als der Listenpreis ist. Allerdings besitzt man das Buch natürlich auch nicht wirklich und kann es nur eine bestimmte Zeit lang lesen. Im Moment scheint der Service nur für Lehrbücher zu gelten, auch wenn mit „Theories of International Politics and Zombies“ zumindest ein Buch dabei ist, welches wohl nicht wirklich in diese Kategorie gehört. Inwieweit Amazon vorhat, diesen Service auch auf andere eBooks auszuweiten und wann die erweiterte eBook-Leihe in Deutschland verfügbar sein wird, ist derzeit noch nicht bekannt.

eBooks leihen bei Amazon kann Geld sparen helfen (c) Amazon

eBooks leihen bei Amazon kann Geld sparen helfen (c) Amazon

 

Ein interessanter Schritt vom Versandriesen ist der neue Leihservice aber allemal. Wer weiß, vielleicht entwickelt es sich ja irgendwann auch zu dem dominanten Vertriebsweg für eBooks. Die meisten von uns lesen ein Buch sicherlich nur selten so oft, dass ein Kauf günstiger wäre, als es auf diese Art und Weise auszuleihen. Vielleicht werden Autoren in Zukunft, ähnlich wie Bands bei Musik-Streaming-Diensten, nach der Anzahl der Lesungen/Leihen bezahlt – ähnlich wie es Amazon bei Indie-Autoren bei KDP schon testet.

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