Die tiefsten Beziehungen entstehen aus dem Aufeinandertreffen reiner Gegensätze. Nicht selten ein Trugschluss, hat man doch noch nie Taube und Adler auf demselben Ast sitzen sehen. Doch manchmal lohnt sich ein genaues Hinsehen, um zu erkennen, dass eine kühle Fassade nur der Schutz eines zerbrechlichen Kerns ist. Und auch wenn Gegensätze sich nicht anziehen, so zeigt uns Mia B. Meyers jüngster Roman „Strange Memories: Verhängnisvolle Entscheidung“, dass sie sich zumindest gerne mal ausziehen.

Amber und Mason vereint rein gar nichts. Amber ist ebenso temperament- wie liebevoll und hat eine besondere Vorliebe für Muffins. Mason ist das Abbild des sportlichen Unternehmensberaters und definiert sich durch Macht und Status. Als er und Amber zwangsläufig zusammenarbeiten müssen, stehen die Zeichen auf Sturm und es bahnt sich eine Katastrophe an. Doch schon bald müssen die beiden erkennen, dass Anziehung die wohl stärkste Kraft ist und die Funken nicht nur bei Krieg sprühen.

„Strange Memories“: Ein Blick hinter die Fassaden

Amber und Mason könnten unterschiedlicher nicht sein. Amber ist eine aufgeweckte, temperamentvolle Frau, die nur selten um ein unpassendes Wort verlegen ist. Kein Wunder, dass sie sich mit ihren Äußerungen schonmal ins Abseits schießt und sich regelmäßig Ärger einhandelt. Trotz ihres vorlauten Mundwerks trägt sie ihr Herz am rechten Fleck und stellt sich nur allzu gerne gegen die Ungerechtigkeiten dieser Welt.

Die Tatsache, dass sie hier und da ein paar Pfündchen zuviel auf den Rippen hat, hält sie nicht davon ab, stets die neuesten Muffinsorten zu probieren. Mason McLean dagegen erfüllt das typische Klischee des gut situierten Unternehmensberaters. Als ehrgeiziger und zielstrebiger junger Mann ist Kaltherzigkeit oftmals seine größte Tugend.

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Als Mason eines Tages von Ambers Arbeitgeber den Auftrag erhält, das Unternehmen durch Sparmaßnahmen wieder auf Vordermann zu bringen, bangen alle Mitarbeiter um ihren Job. Einzig Amber zeigt sich nur wenig beeindruckt und sieht in Mason lediglich den unbarmherzigen Mann, dem jedes Mittel Recht ist, um den für sich größten Gewinn herauszuholen.

Als die beiden dann gezwungen sind, eng zusammenzuarbeiten, scheint eine Katastrophe unvermeidbar. Doch anders als erwartet es ist es gerade Ambers vorlautes Mundwerk, welches das Eis zwischen den beiden zum brechen bringt. Und mit der Zeit lernt Amber eine andere Seite von Mason kennen, nämlich den sensiblen und tollen Mann, der sich hinter der kühlen Fassade verbirgt.

Die Anziehungskraft zwischen den beiden nimmt zu und schon bald kommen sie sich gefährlich nahe. Wenn da nicht ein verhängnisvolles Ereignis aus Masons Vergangenheit wäre, das ihn unvermittelt einholt und alles verändert.

Erotisch, witzig, frech

Mit „Strange Memories: Verhängnisvolle Entscheidung“ liefert Mia B. Meyers eine moderne und mitreißende Liebesgeschichte, die den Leser von der ersten Seite an gefangennimmt. Trotz der prickelnden Erotikszenen erscheinen diese keineswegs aufdringlich, sondern lassen andere Themen deutlich in den Fokus rücken.

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Die wechselnden Erzählperspektiven aus Ambers und Masons Sicht lassen den Leser bereits während der Lektüre an den Emotionen der beiden Protagonisten teilhaben. Was romantisch und seicht beginnt, entwickelt sich schon bald zu einer atemlosen Achterbahn der Gefühle. Alle Protagonisten fallen ausgesprochen liebenswert aus und überzeugen mit nachvollziehbaren Handlungen. Besonders Ambers brilliert als starke Frau, die zu ihren Rundungen steht und macht deutlich, dass begehrenswerte Frauen nicht immer Modelmasse haben müssen.

Fazit: Prickelnder Chick-Lit-Liebesroman für zwischendurch

Mit „Strange Memories: Verhängnisvolle Entscheidung“ präsentiert Mia B. Meyers eine humorvolle und leidenschaftliche Geschichte, die mit unerwarteten Wendungen, viel Gefühl und prickelnder Erotik aufwartet. Ein gelungener Chick-Lit-Liebesroman, der insbesondere durch die knisternden Begegnungen seiner nicht perfekten Protagonisten überzeugt. Wer was fürs Herz sucht, findet in diesem Werk romantischen Lesegenuss von der ersten bis zur letzten Seite.

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