Gute Nachrichten aus dem E-Book-Schlaraffenland USA: Mit E-Books lässt sich richtig Geld verdienen! Und das ohne einen Verlagsdeal. Das Beispiel Amanda Hocking, die quasi auf eigene Faust 900.000 E-Books und Bücher verkauft hat, hat ja gerade die Runde gemacht. Nun ist mir noch die eigentlich unglaubliche Geschichte von Barry Eisler zu Ohren gekommen, der einen 500.000-Dollar-Deal mit einem Verlag ausgeschlagen hat und seine Werke lieber auf eigene Rechnung als E-Books vertreibt.

E-Book bleibt im virtuellen Bücherregal

Der Vorteil des eigenhändigen Veröffentlichens in E-Book-Stores wie dem Kindle Store ist ja nicht nur, dass der Autor einen Großteil der Einnahmen für sich behalten kann. Das digitale Buch bleibt darüber hinaus dauerhaft im „virtuellen Buchladen“, während es aus dem Bücherregal in einem echten Buchladen nach ein paar Monaten wieder verschwindet. Mehr großartige Einsichten ins E-Book-Geschäft geben die beiden – erfolgreichen – Autoren Barry Eisler und Joe Konrath in einem interessanten Gespräch.

E-Books vs. Bücher: Der Kerze-/Glühbirne-Vergleich

Sehr cool fand ich, wie Barry Eisler den E-Book-Feinden den Wind aus den Segeln nimmt. Auch Eisler liebt gedruckte Bücher, hat nach eigenen Angaben 5.000 im eigenen Bücherregal. Dennoch geht er davon aus, dass sich die E-Books durchsetzen werden, Print-Bücher werden aber nicht verschwinden, sondern zum Nischenprodukt: Eisler vergleicht das mit Kerzen, die zwar schön sind und immer wieder verwendet werden, gerade zu festlichen Anlässen; im Alltag wird allerdings die Glühbirne zum Lichtmachen genutzt.

Testballon mit Kurzgeschichten

Wenn ihr nun überlegt, ob ihr den Millionendeal mit dem großen Verlag ausschlagen sollt und euer Buch lieber als E-Book auf den Markt werfen sollt? Ich würde euch davon abraten – noch! Zum einen darf man nicht vergessen, dass sowohl Eisler als auch Konrath zuvor auch im Print-Bereich sehr erfolgreiche Autoren waren, sich also auf ein Fanpublikum stützen können. Außerdem übernimmt ein großer Verlag für den Autoren das Marketing, das müsstet ihr sonst alles selbst machen. Der wichtigste Grund, schnell euren „Friedrich“ unter den Vertrag zu setzen ist, dass der E-Book-Markt in Deutschland noch lange nicht so lukrativ ist, wie sein Pendant in den USA. Ihr könntet aber mit Kurzgeschichten einen Testballon starten.

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