Im Dunkeln lesen? Verdirbt die Augen! Am Computer sitzen? Macht einen Rundrücken! Mit dem iPad surfen? Macht eine iPad-Schulter! Das zumindest behauptete eine Studie der Harvard-Uni aus dem Frühjahr 2013 und auch deutsche Physiotherapeuten hauen nun in die Kerbe, wie es in einem Welt-Online-Bericht zum Thema heißt. Das Problem: Die ungünstige Körperhaltung bei der Bedienung von Tablet-PCs führt offenbar immer öfter zu Beschwerden.

Beschwerden und Schmerzen durch Tablet-Nutzung

Experten zufolge wird beim Surfen oder Zocken am Tablet – wie iPad, Kindle Fire oder Samsungs Galaxy Tab – eine andere Haltung als beim Sitzen am Computer eingenommen. Soweit, so klar. Vor allem Nacken und Schultern sind betroffen. Die Muskeln werden verkürzt, treten nämlich Schmerzen auf, müsste eigentlich bewegt werden. Die meisten Betroffenen neigen aber verständlicherweise dazu, die schmerzenden Körperteile zu schonen – ein Teufelskreis (echte Physiotherapeuten mögen bitte in den Kommentaren genauer dazu Stellung nehmen). Der Kopf-Hals-Bereich wird laut der Studie übrigens am geringsten belastet, wenn das Tablet auf einem Tisch möglichst steil aufgestellt wird – das ist aber wiederum nicht gut für die Handgelenke.

iPad-Schulter: Schmerzen und Beschwerden durch Tablet-Nutzung möglich (c) Apple

iPad-Schulter: Schmerzen und Beschwerden durch Tablet-Nutzung möglich (c) Apple

Laut dem Bundesverband selbstständiger Physiotherapeuten – IFK e. V. gelten Schulterbeschwerden bereits als Volksleiden, jeder Zehnte klagt über häufige und anhaltende Schmerzen. Schulter-Operationen (wie sie bereits 250.000 Mal pro Jahr in Deutschland durchgeführt werden) seien aber oft unnötig. Viele Schulterbeschwerden seien auch ohne OP gut zu behandeln, die Physiotherapie spiele dabei eine wichtige Rolle, weil sie nicht nur Schmerzen lindern, sondern auch Verhaltensweisen und Bewegungsmuster aufdecken könne, die die Beschwerden erst entstehen lassen.

Wie bei fast allen Dingen, die Spaß machen, heißt es also auch bei der Tablet-Nutzung: nicht übertreiben! Hin und wieder sollten auch die bequemsten iPad-Besitzer von der Couch aufstehen, sich recken und strecken, die Schultern kreisen und mal einen Spaziergang machen. Auch der regelmäßige Besuch eines Fitness-Centers ist sicherlich nicht falsch. Da schließt sich übrigens der Kreis: denn da kann man das iPad ja mitnehmen und z. B. einen Film schauen.

Fitness-Apps für iPad und Co.

Außerdem bietet gerade das gemeine iPad – sowie natürlich auch Android-Tablets – die Möglichkeit, sich alle möglichen Fitness-Apps herunterzuladen. Neben altbekannten Vertretern wie runtastic sehen besonders für Computer- und Tablet-Arbeiter Apps wie „Rückenschule“ (gratis für iOS und Androis) oder „5 Minuten Brust und Arme“ gut aus. Letztere bietet – allerdings nur für iOS-Geräte – rund 70 Übungsabläufe für Fünf-Minuten-Trainingseinheiten, die speziell auf den Oberkörper abgestimmt sind. Die App kostet allerdings 1,79 Euro, dafür braucht ihr das iPad nicht aus der Hand geben und sorgt trotzdem für eure Muskeln.

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