E-Books werden von Tag zu Tag populärer. Mit E-Books kann man richtig Geld machen. Kein Wunder, dass dies auch Betrüger erkannt haben und sich eine goldene Nase verdienen wollen. Mike Essex vom Digital Marketing Blog hat ein Horrorszenario entworfen, bei dem E-Book-Piraten Content – z.B. von Webseiten oder aus Blogs – klauen, diesen zu einem E-Book verarbeiten und das dann versuchen, über E-Book-Plattformen an den Mann und die Frau zu bringen. Die Kohle landet natürlich in der Tasche des Schurken, der eigentliche Inhalteersteller sieht von dem Geld keinen Pfennig.

Kein Copyright-Detektor

Klingt jetzt erst einmal ein bisschen wie „Wilder Westen“, ist aber gar nicht so abwegig, wenn man bedenkt, dass den Cyber-Kriminellen Türen und Tore weit offen stehen. Mike bemängelt etwa, dass es bei Amazon.com keinen Copyright-Detektor gebe – einzig und allein ein Haken muss geklickt werden, in dem man bestätigt, dass man die Erlaubnis hat, den Content zu veröffentlichen … so what? Wenn man also über genug kriminelle Energie verfügt, braucht man sich nur in einem Blog zu einem bestimmten Thema zu bedienen, das Ganze einigermaßen ansprechend zu einem E-Book verarbeiten – und schon klingeln die Kassen.

Schlechte Reviews ausmerzen

Was es den E-Book-Piraten außerdem leicht macht, ist, dass es oft gerade 24 Stunden dauert, bis ein E-Book veröffentlicht ist. So hat es ein von Mike angeprangerter „Autor“ innerhalb von nur wenigen Jahren auf knapp 3.000 E-Books gebracht. Nicht einmal der eigentliche Amazon-Vorteil für den E-Book-Käufer, die Kundenbewertung, hilft. Schließlich kann der Betrüger nach einer schlechten Bewertung das E-Book einfach von der Plattform nehmen und neu hochladen. Außerdem beziehen sich die Reviews meist nur auf eine Plattform, sodass die schlechte Bewertung bei der Konkurrenz gar nicht gelesen wird.

Was tun?

Mike hat einige gute Vorschläge, mit deren Hilfe sich der E-Book-Content-Klau eindämmen ließe. Ich liste hier einmal meine 4 Favoriten auf.

  • Einrichtung eines Plagiat-Detektors
  • Überprüfung der Content-Qualität bei allen „Autoren“ mit mehr als 50 Publikationen
  • Suchmaschinen erlauben, E-Book-Inhalte zu scannen
  • E-Book-Inhalte miteinander vergleichen

via Schneier

Dieser Artikel wurde schon 16559 Mal gelesen!