Mit „Die Namen des Todes“ präsentiert Marcus Hünnebeck einen temporeichen Thriller mit interessanten Charakteren, der schon jetzt Lust auf eine Fortsetzung macht. Actiongeladen und mitreißend zeigt der Roman die Schattenseiten der Anonymität auf und warnt die Leser eindringlich davor, schnell zu leichtgläubig zu sein.

Wer steht als nächstes auf der Todesliste?

Das Internet ist aus dem digitalen Zeitalter von heute nicht mehr wegzudenken. Kein Wunder, sind Informationen, Freunde und Bekannte doch nur einen Klick entfernt. Doch in einer Welt der Anonymität sucht sich das Böse nur allzu gerne seinen Platz. Denn in den Weiten des Internets kann jeder die Identität annehmen, die er gerade möchte. Und jede Spur lässt sich mit dem richtigen Knopfdruck im Nu verwischen. Marcus Hünnebeck zeigt eindringlich in seinem jüngsten Thriller „Die Namen des Todes“, dass Vorsicht im Netz eine unerlässliche Tugend ist.

„Die Namen des Todes“ von Marcus Hünnebeck (c) Amazon

Das Darknet ist Schauplatz des Bösen geworden. Triebtäter prahlen mit ihren Taten und planen miteinander die nächsten Verbrechen. Ermittler Robert Drosten und sein Team bekommen einen anonymen Tipp für den nächsten Mord zugespielt und können den Täter in letzter Sekunde verhaften. Doch nur kurze Zeit später ist der Anwalt des besagten Täters tot und Drosten gerät unter Zeitdruck. Der nächste Mord ist schon angekündigt und das BKA Team muss schnell einen entscheidenden Hinweis ausfindig machen.

Wer ist Killer, wer ist Geschichtenerzähler?

Im Zentrum des Geschehens steht das düstere Darknet, das als Treffpunkt von Triebtätern dient, die mit ihren Taten prahlen und sich bei der Planung weiterer Verbrechen unterstützen. Das BKA-Team, das von dem ambitionierten Robert Drosten geleitet wird, erhält einen anonymen Tipp für den nächsten Mord. Unter Hochdruck verfolgt das Team zahlreiche Chats von Usern und muss nun binnen kurzer Zeit herausfinden, wer unter den zwielichtigen Personen der wirkliche Killer ist.

Schließlich werden die Ermittler fündig und können den Verdächtigen in letzter Sekunde verhaften. Der Täter zeigt sich tatsächlich geständig und gibt vor seinem Anwalt den Mord an zwei Pärchen zu. Als besagter Anwalt jedoch kurze Zeit später ebenfalls tot ist, gerät Drosten unter Zeitdruck und erkennt, welches Ausmaß dieses Netz an Verbrechen wirklich hat.

[amazon box=“B01N33BC7B „]

Spätestens jetzt wird Drosten klar, dass weitere Morde folgen und sein Team schnell sein muss, bevor die Daten im Netz gelöscht werden. Denn der nächste Pärchenmord ist bereits angekündigt. Wahrheit oder Märchen?

„Die Namen des Todes“: Traue niemandem

Mit „Die Namen des Todes“ liefert Marcus Hünnebeck einen temporeichen Thriller, der sich zu einer rasanten Achterbahnfahrt entpuppt und dem Leser den gesichtslosen Schrecken vor Augen führt. Geschickt setzt der Autor ein zeitgemäßes und reales Thema in Szene und zieht den Leser in die Abgründe des Internets. Eindringlich zeigt er, dass nichts ist, wie es scheint und sich wirklich jeder nur allzu leicht eine neue Identität kreieren kann.

Wann immer man denkt, dem Täter auf der Spur zu sein, kommt es zu neuen Wendungen, und das Geschehen erscheint in einem gänzlich neuen Licht. Besonders interessant sind die Erzählperspektiven aus der Sicht des BKA als auch der des Täters, der stets im Verborgenen bleibt. Sämtliche Charaktere sind äußerst sympathisch ausgearbeitet, insbesondere der Ermittler Drosten überzeugt mit Scharfsinn und Ehrgeiz.

Dieser Artikel wurde schon 3920 Mal gelesen!