Mit „Die Entscheidung“ fesselt Charlotte Link den Leser durch ihren flüssigen Schreibstil und ihre klare Sprache von Beginn an und bindet ihn an das Geschehen. Einzelne Handlungsstränge, die zunächst zusammenhanglos erscheinen, verschmelzen nach und nach zu einer ernsten Thematik, die leider auch heute noch weltweit präsent ist.

Entscheidungen: Sie ebnen unseren Weg und entscheiden über Sieg oder Niederlage. Sie setzen die Weichen für die Zukunft und schaffen Erinnerungen. Doch wenn auch es uns manchmal schwerfällt, unseren Pfad zu wählen, ist es doch der größte Fehler, keinem folgen zu wollen. Denn letztlich sind es unsere Entscheidungen, die uns offenbaren, zu welchen Taten wir wirklich fähig sind.

Cover: "Die Entscheidung" von Charlotte Link (c) Blanvalet

Cover: „Die Entscheidung“ von Charlotte Link (c) Blanvalet

Simon hat sich seine Weihnachten wirklich anders vorgestellt. Seine Freundin lässt ihn kurzerhand fallen und auch seine Kinder haben andere Pläne. Bei einem Strandspaziergang trifft er die völlig verwahrloste Natalie und beschließt, dem mittellosen Mädchen zu helfen. Eine Entscheidung, die er schon bald bereuen soll.

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Eine Begegnung, die alles verändert

Simon hat es wirklich nicht leicht. Seine Gutmütigkeit wird regelmäßig ausgenutzt und nur selten kann er sich wirklich gegen seine Mitmenschen durchsetzen. Nach 14 Jahren ist Simons Ehe gescheitert, selbst die noch frische Beziehung zu seiner neuen Freundin Kristina gestaltet sich schwierig.

Ein Lichtblick sind die bevorstehenden Weihnachtsferien, die er mit seinen beiden Kindern in dem Ferienhaus seines Vaters in Südfrankreich verbringen will. Diese haben jedoch nur wenig Lust und sagen ihrem Vater kurzerhand ab. Auch Kristina hat es satt, stets als Lückenbüßerin herhalten zu müssen und beendet die Beziehung schließlich noch am Telefon.

So sitzt Simon einsam in Südfrankreich und blickt einem traurigen Weihnachten entgegen. Bei einem Strandspaziergang wird er ungewollt Augenzeuge einer lautstarken Auseinandersetzung zwischen einer verwahrlosten jungen Frau und zwei Männern. Als er der 20-jährigen Natalie zu Hilfe eilt, stellt er schnell fest, dass diese ohne Papiere und Geld gänzlich auf sich allein gestellt ist.

In Anbetracht ihrer Notlage beschließt Simon, Natalie zu helfen und sie mit in sein Ferienhaus zu nehmen. Dort erfährt er schon bald, dass Natalie tief in einen Strudel aus Gewalt und Korruption verwickelt ist. Doch seine Hilfsbereitschaft soll Simon teuer zu stehen kommen, denn auch er gerät immer mehr in ein mörderisches Fadenkreuz.

„Die Entscheidung“: Fesselnd, berührend und ehrlich

Mit viel Fingerspitzengefühl kreiert sie dabei eine verstörende Stimmung, die sie geschickt und authentisch in das Geschehen einfließen lässt. Sowohl das trostlose Leben als auch die traurigen Perspektiven werden im Kontext des Menschenhandels eindringlich und frei von allen Klischees transportiert.

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Die Szenerie des verregneten Südfrankreichs untermalt die traurige Grundstimmung dabei auf subtile Weise und macht vor allem die Handlungen der beiden Protagonisten sehr nachvollziehbar.

Fazit: Ein packender Thriller mit einer ernsten Thematik

Mit „Die Entscheidung“ hat Charlotte Link einen Roman geschaffen, der den Leser noch lange nach der Lektüre begleitet. Ein komplexer und packender Krimi mit einem hochaktuellem Thema, für den man sich viel Zeit nehmen sollte, um die Geschichte auch mit all ihren Facetten zu begreifen.

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