Wer ein Buch liest, kann sich sicher sein, dass kein Verlag oder Datensammler jemals herausfindet, ob er/sie/es das Buch gelesen hat bzw. ob und wo das Lesen abgebrochen wurde. Beim eBook-Lesen – und das ist durchaus eine berechtigte Kritik – kann mitprotokolliert werden, was wie lange gelesen, was unterstrichen oder wo das eBook-Lesen beendet wurde. Bisher sammeln vor allem die großen eBook- und eReader-Anbieter und geben sie teilweise – in anonymisierter Form – an Verlage weiter.

eBooks lesen: Hiptype sammelt Daten

Nun will sich das Startup Hiptype der Datensammlung über des eBook-Leseverhalten von eReader- und Tablet-Nutzern widmen und sich zu einem Google Analytics für eBooks aufschwingen. Datenschützern werden hier wohl die Ohren klingeln. Aber bei Hiptype hat man wohl die Möglichkeit, sich der Datenanalyse jederzeit zu verweigern. Außerdem werden die Daten anonymisiert, der eigene Name taucht in den Statistiken für die Verlage nicht auf. Dafür können die Verlage künftig sehen, wo ein eBook abgebrochen wird und welche Stelle die Mehrzahl der Leser vielleicht besonders toll findet – und der Verlag könnte darauf reagieren.

Hiptype – Google Analytics für eBooks

 

Sieht man das Ganze optimistisch, werden in Zukunft durch diese Datenanalyse möglicherweise weniger langatmige und langweilige Passagen in eBooks/Büchern erscheinen. Andererseits könnte so die Vielfalt verschwinden. Irgendwie nähme der Verlag dem Leser dadurch auch ein großes Stück seiner Mündigkeit. Schließlich will ich selbst entscheiden, was ich wie lange und wie oft lese und mir auch mal ein sperriges oder langweiliges eBook/Buch vornehmen.

Hiptype: Google Analytics für eBooks

So funktioniert jedenfalls die Google-Analytics-ähnliche Datensammlung von Hiptype, das sich derzeit allerdings noch in der Beta-Phase befindet: Die Verlage wenden sich an Hiptype, zahlen bei regelmäßiger Nutzung einen bestimmten Betrag und bekommen dafür einen Codeschnipsel, den sie in die eBooks einfügen. Da dieser Code in JavaScript geschrieben ist, funktioniert das Ganze derzeit nur bei den eBooks von Apple, den iBooks. Amazons Kindle eBooks sowie die ePub-eBooks unterstützen kein JavaScript, wie Nate von The Digital Reader ausführt.

via Publisher’s Weekly

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