Wenn es danach geht, wer am lautesten „Ach“ und „Weh“ schreit, dann ist klar, wer bei der eBook-Revolution der größte Verlierer ist: Die Verleger. Ein interessantes Rechenbeispiel der US-Autoren-Vereinigung The Authors Guild zeigt allerdings das genaue Gegenteil. Die Behauptung: Die Verlagshäuser verdienen mit eBook-Verkäufen besser als mit Hardcover-Büchern. Ganz anders die Autoren. Sie müssen der Rechnung zufolge im eBook-Sektor Verluste einstecken. Das flotte Statement: „Das Haus gewinnt immer“.

Verlag verdient mehr am eBook-Verkauf

Bei dem Buch „The Help“ von Kathryn Stockett etwa stehen beim Autorenhonorar im Spiel Hardcover vs. eBook 39 Prozent weniger Gewinn pro verkauftem Exemplar zu Buche. Der Verlag verdient hingegen am eBook um 33 Prozent mehr. Da soll noch einer sagen, dass das eBook-Geschäft die Verlage ruiniert. Verständlich ist da auch die Reaktion des eBook-Bestseller-Autors Barry Eisler, der einen Verlagsvertrag in Höhe von 500.000 Euro ausgeschlagen hat – und lieber auf „eigene Rechnung verkauft“.

Echte Bedrohung für die Verlage

Einleuchtend, wenn man bedenkt, dass etwa in Amazons Kindle Store die Autoren 70 Prozent des Verkaufspreises bekommen. Das heißt, dass die eBook-Preise nicht besonders hoch sein müssen, damit der Autor pro verkauftem eBook einen ordentlichen Reibach machen kann. Das ist dann wiederum aber wieder die echte Bedrohung für die Verlage in Zukunft. Das Horrorszenario: Der eBook-Verkauf könnte in Zukunft an den großen Verlagshäusern vorbei laufen. Ich halte das allerdings für die nahe Zukunft für in der Masse nicht sehr wahrscheinlich. Es steht also im Spiel eBook-Autor vs. Verlag zurzeit noch 1:1.

via Freakonomics

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