Geht man von einem in Unternehmen typischen Notebook-Zyklus von drei Jahren aus, ist die Leistung des Prozessors im Vergleich zu einem Macbook Pro 13 Retina (Late 2013) um rund 20 Prozent angestiegen. Das verdeutlicht der CPU-Test des Cinebench R12: Während das neue Macbook Pro 334 Punkte erreicht, erzielte das drei Jahre alte Gerät mit Core i5-4288U 270 Punkte. Das ist für den Zeitraum wie zu erwarten keine deutliche Steigerung der CPU-Leistung. Intels Prozessoren sind vor allem effizienter geworden.

Bei der integrierten GPU sind die Leistungsunterschiede noch einmal größer: Im OpenGL-Test des Cinebench erreichte das neue Macbook mit Intel Iris 550 rund 32,77 Bilder pro Sekunde (fps), das 2013er-Macbook mit Intels Iris 5100 nur 23,22 fps. Zum Spielen reicht das nur selten bei aktuellen Titeln, und auch für GPU-Beschleunigungen wäre eine dedizierte Grafikeinheit besser, doch die gibt es nur im Macbook Pro 15.

Macbook Pro: Prima Sound (Foto: Martin Wolf/Golem.de)

Wer überlegt, von einem Mid 2015 Macbook Pro auf das neue Notebook umzusteigen, wird kaum Leistungsunterschiede spüren. Der Leistungssprung von Broadwell auf Skylake war nicht allzu groß.

Eine bessere Tastatur und ein riesiges Touchpad

Die neue Tastatur des Macbook Pro gefällt uns sehr gut, ist aber recht laut. Wir sind die Macbook-Tastatur bereits gewöhnt und sehen die Macbook-Pro-Tastatur als Verbesserung an. Das Tippen ist sehr präzise. Unser von Apple gestelltes Testmuster hatte allerdings bei der Enter- und der rechten Umschalttaste Probleme. Diese waren ungewöhnlich weich im Anschlag, als wäre Schmutz unter die Taste gekommen. Das Problem kennen wir vom Macbook und allgemein Tasten dieser Art, es lässt sich schnell lösen.

Das neue Touchpad ist enorm vergrößert worden. Wir mussten uns erst einmal an die Größe gewöhnen, da es in einen Bereich hineinreicht, in dem zuvor unsere Finger mitunter ruhten. Zum Glück erkennt der Touchpad-Treiber ruhende Finger ganz gut. Ein paar Fehlbedienungen passierten dennoch in den ersten Stunden. Danach war aber alles wie zuvor.

Toller Klang, tolle Konstruktion

Schlichtweg begeistert waren wir von der Tonausgabe des Macbook Pro. Diese ist noch einmal etwas besser als die ohnehin schon beeindruckende Macbook-Treiber-Konstruktion. Unsere beiden Teststücke, die wir auch beim Zenbook nutzen, klingen hervorragend. Der Ton ist so gut, dass er so manchen Fernseher schlägt.

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Ein 55-Zoll-Fernseher von Sony (XD93) hört sich jedenfalls schlechter an als das Notebook. Die Qualität der Musikausgabe ist bis in die mittleren Bereiche sehr gut. Für Präsentationen mit Demonstrationsvideos ist das Macbook Pro ideal. Auch die Lautstärke beeindruckt, im oberen Bereich wird der Klang aber unangenehm blechern.

Die Konstruktionsqualität des Macbook Pro ist zudem sehr gut, sieht man von den beiden fehlerhaften Tasten unseres Testmusters ab. Manch ein Anwender in der Redaktion bemängelte die Scharfkantigkeit des Gehäuses, aber das hat keine Auswirkungen, es fühlt sich nur unangenehm an.

Unangenehm fühlt sich auch das Gewicht an. Zwar wiegt das Notebook nur 1,35 Kilogramm und gilt damit objektiv als leicht, doch wer das Gerät in die Hand nimmt, hat das Gefühl, einen Ziegelstein herumzutragen. Das liegt an der kompakten Bauweise. In Relation zu dem Volumen ist das Gewicht nämlich wirklich ziemlich hoch. Ein echter Störfaktor ist dies nicht, da im Rucksack das Problem beispielsweise gar nicht auffällt. Wir haben uns recht schnell daran gewöhnt, wenn wir etwa das Notebook geöffnet von einem Raum in den nächsten Raum getragen haben.

Fehlendes USB-Typ-C-Zubehör

Durch die Beschränkung auf USB Typ C sind für fast alles Adapter notwendig. Zudem sind die Anschlüsse etwas eng beieinander. Unser Sandisk-USB-C/A-Kombistick ist jedenfalls an einer Seite zu breit. Das ist aber ein geringfügiges Problem, da man den Stick einfach umdrehen kann. Ein bisschen mehr Abstand würde trotzdem nicht schaden.

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Alles andere braucht Extras und Apple bietet selbst essenzielle Kabel nicht an. Ärgern dürfte das vor allem professionelle Nutzer. Einen USB-C-SD-Kartenleser gibt es von Apple genauso wenig wie ein USB-C-Displayport-Kabel, und das wohlgemerkt, obwohl Apple Displayport an den Schnittstellen unterstützt.

Displayport ist aber im professionellen Bereich üblicher als der für Heimkinos gedachte HDMI-Standard, dank Funktionen wie Daisy-Chaining und MST-Hubs. Apple geht beim Profinotebook diesbezüglich jedoch in Richtung Endkunden. Es gibt nur einen HDMI-Konverter, der das Displayport-Signal entsprechend modifiziert.

Obwohl Apple schon seit 2015 auf USB Typ C setzt, mangelt es doch recht deutlich an passendem Zubehör, das zudem extra erworben werden muss. Trotz des hohen Preises der Macbook-Pro-Serie legt Apple gar nichts bei. Selbst die früher übliche Euro-/Schuko-Stecker-Stromkabel-Verlängerung wurde weggespart. Im Karton findet sich nur ein USB-Typ-C-Netzteil mit Power Delivery (PD – 20,3V@3A, 9V@3A) und USB Type C Current (2,4A), das vermutlich auch Battery Charge unterstützt, sowie ein USB-2.0-Kabel für Typ C für das Laden des Notebooks.

Ein Macbook kann ein Macbook aufladen

Der Knickschutz des Kabels macht keinen guten Eindruck, da das Kabel aber nicht fest mit dem Netzteil verbunden ist, lässt es sich fix austauschen. Das Netzteil hat zudem keine Aufwickelhilfe mehr. Das USB-C-Kabel ist aber so starr, dass sich das ohnehin nicht mehr anbieten würde. Das Macbook muss nicht zwingend mit USB PD aufgeladen werden. Unser Anker-Akkupack schafft das auch und unterstützt nur USB Type C Current mit 2,4A.

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Um das Notebook aufzuladen, sollte aber die Helligkeit reduziert werden und keine Last vorhanden sein. Immerhin 10 Watt gelangen dann zum Akku. Selbst mit einem Macbook lässt sich über USB Type C Current ein Macbook Pro aufladen. Im Prinzip wird die Ladung damit gerade so erhalten. Andersherum geht das natürlich auch. Das zuerst mit einem Kabel bestückte Gerät ist dann das Ladenotebook. Ein Macbook wird aber nur mit 12 Watt von einem Macbook Pro versorgt. Andersherum sind es sogar nur 7 Watt.

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