Wer das iPad oder andere Tablets als E-Reader nutzt, der weiß um die zahlreichen Möglichkeiten, die dieses neue Medium bieten kann. Ein einfaches E-Book kann durch den Einsatz von kurzen Filmsequenzen, einem Interview mit dem Autor, zum Inhalt passender Musik oder einem Werbetrailer für das neueste Werk aus dem Verlag aufgepeppt werden. Ich denke, der Leser wird es dem Verlag danken. Allerdings ist nun um das Thema eine Debatte entbrannt. E-Book-Puristen sind der Meinung, dass – parallel zum gedruckten Buch – ein einfacher Anhang (Fußnoten, Glossar, Erläuterungen u.ä.) vollkommen ausreichen.

(c) Apple.com

 

Ist interaktiver Content teurer „Schnickschnack“?

Aber warum soll man nicht die Möglichkeiten nutzen, die das neue Medium bietet. Edward Nawotka von PublishingPerspectives hat sich seine eigenen Gedanken zu dem Thema gemacht, das u.a. kürzlich auf der Leipziger Buchmesse diskutiert wurde (Stichwort: „Schnickschnack“). Er argumentiert mit dem Preis. Wären E-Book-Leser bereit, mehr Geld zu zahlen, wenn sie dafür interaktiven Content dazu bekämen? Für mich ist die Antwort klar: Lasst doch den Leser entscheiden. Ich z.B. würde gern ein paar Euro drauf legen, wenn ich dafür passende Filmsequenzen bekäme oder ein paar Erläuterungen vom Autor in Video-Form.

Das E-Book attraktiv für den Leser gestalten

Das beste Beispiel, wie so ein interaktiver Zugang funktionieren könnte, ist für mich die Umsetzung des Klassikers Alice im Wunderland für das iPad. Durch einfaches Schütteln des Geräts kann der Leser hier Köpfe und Ohren wackeln oder durch Drehen Alice schrumpfen oder wachsen lassen. So macht Lesen Spaß – auch dem Nachwuchs, der in einer multimedialen Welt aufgewachsen ist. Und sollte das nicht das Ziel eines Buchs sein, dass die Inhalte möglichst attraktiv für den Leser gestaltet werden. Wem es nicht gefällt, der hat ja dann die Möglichkeit, sich ein einfaches Exemplar ohne Extras herunterzuladen – billiger.

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