Wenn es ein Indikator für den Erfolg eines Technik-Produkts ist, ob es prominent in großen Technik-Magazinen erscheint, dann haben es die eReader geschafft. Denn zwei der größten Computer-Magazine des Landes, c’t und ComputerBild, haben den digitalen Lesegeräten pünktlich zum Weihnachtsgeschäft eine ausführliche Teststrecke ausgerollt. (Mich interessieren hier einmal nur die beleuchteten eReader Kindle Paperwhite, Kobo Glo und Bookeen HD FrontLight.)

c't und ComputerBild mit ausführlichen eReader-Tests

c’t und ComputerBild mit ausführlichen eReader-Tests

 

Die Tester kommen in den eReader-Tests übrigens zu etwas unterschiedlichen Ergebnissen. Neueste Erkenntnis für mich: Der Bookeen HD FrontLight verfügt über PDF-Reflow. Diese Funktion werde ich in den nächsten Tagen noch einmal genauer unter die Lupe nehmen, schließlich müssen Nutzer der beleuchteten eReader-Konkurrenz – namentlich Kindle Paperwhite und Kobo Glo – ohne PDF-Reflow auskommen.

Kobo Glo als Sieger im ComputerBild-Test

Aber gehen wir einmal in die Details des eReader-Testberichts und fangen wir mit der ComputerBild an, denn die kürt ganz plakativ einen eindeutigen Sieger: den Kobo Glo. Ihm werden ein gut lesbarer Bildschirm mit Beleuchtung sowie eine einfache Bedienung per Touchscreen bescheinigt (Testnote: gut, 2,08). Gleich dahinter auf dem zweiten Platz (Testnote: gut, 2,24) landet im ComputerBild-Ranking der Kindle Paperwhite. Größter Nachteil gegenüber dem Kobo Glo laut den Testern: „kann das wichtige Format ePub nicht“. Ansonsten nehmen sich die beiden Spitzenreiter hier nicht viel.

Abgeschlagen auf dem letzten Platz (insgesamt wurden acht eReader getestet) landet der Bookeen HD FrontLight (Testnote: ausreichend, 4,33). Richtig gehört! Das liegt allerdings weniger an der Ausstattung oder Performance, denn da hält das bei Thalia angebotene digitale Lesegerät mit den beiden großen Rivalen locker mit. Allerdings bekommt der Bookeen HD FrontLight von den ComputerBild-Testern satte 2 Punkte Abzug – einmal dafür, dass die Adobe ID samt Passwort im Klartext übertragen werde. Außerdem seien im Test aufgrund einer Überspannung zwei LEDs der Beleuchtung „zerstört“ worden. Der Bookeen HD FrontLight verdiene deshalb das CE-Zeichen nicht.

Bookeen HD FrontLight in der Kritik

Von diesen Problemen ist im Bookeen HD FrontLight Test der Kollegen von der c’t nichts zu lesen, dafür bemängeln diese, dass an ihrem Testgerät die An-/Aus-Taste klapprig gewesen sei und das Plastikgehäuse am USB-Anschluss eingerissen sei – beides, sowie die LED-Probleme bei den ComputerBild-Testern, Dinge, die mir an meinem Testgerät bisher nicht aufgefallen wären. Eine kritische Analyse der Testberichte findet ihr übrigens bei Johannes von Lesen.net. Wie er bin ich übrigens auch der Meinung, dass sich der Kauf beider Magazine für den echten eReader-Fan lohnt. Vor allem in der c’t, die dem Thema ganze 14 Seiten eingeräumt hat, finden sowohl eReader-Neulinge als auch Profis viele gut aufbereitete Informationen zum Thema eReader und eBooks.

Die Tester haben hier etwa die Beleuchtung von Kobo Glo, Kindle Paperwhite und Bookeen HD FrontLight unter die Lupe genommen. Hier fiel der Kobo Glo mit der gleichmäßigsten Ausleuchtung, der Kindle Paperwhite mit natürlichsten Beleuchtung auf. Beim Kindle Paperwhite werden allerdings die Ungleichmäßigkeit bei der Beleuchtung sowie die kleinen Schatten am unteren Rand kritisiert. Dem Bookeen HD FrontLight attestieren die c’t-Redakteure gar eine „miserable Ausleuchtung“. Bei einer niedrigen Helligkeitsstufe lese es sich aber auch hier angenehm. Einen Beleuchtungstest zwischen Bookeen HD FrontLight und Kindle Paperwhite habe ich schon vorgenommen. Auf dem Foto seht ihr zusätzlich noch den Kobo Glo (Test folgt).

Beleuchtete eReader: Bookeen HD FrontLight, Kindle Paperwhite und Kobo Glo bei voller Leuchtstärke

Beleuchtete eReader: Bookeen HD FrontLight, Kindle Paperwhite und Kobo Glo bei voller Leuchtstärke

 

c’t-Fazit: Kindle Paperwhite mit „bestem Gesamtpaket“

Auch ganz interessant fand ich den Vergleich der Akkulaufzeiten. Kindle Paperwhite und Kobo Glo kommen ohne Beleuchtung (die sich allerdings beim Paperwhite nicht ganz ausschalten lässt), auf über 35.000 Mal Umblättern, Bookeen HD FrontLight auf immerhin knapp 14.000. Bei maximaler Laufzeit stehen beim Kindle Paperwhite 12,7 Stunden Laufzeit, beim Kobo Glo 10,2 und beim Bookeen HD FrontLight 8 Stunden zu Buche. Noten oder ein Ranking gibt es im eReader-Test der c’t nicht, aber die Tester kommen zum Fazit, dass der Kindle Paperwhite das „beste Gesamtpaket“ bietet. Den Kobo Glo sehen die Tester als heißeste Konkurrenz, allerdings stören sie „die häufigen Abstürze“ (kann ich aus meinen bisherigen Erfahrungen mit meinem Kobo Glo Testgerät nicht bestätigen). Vom Preis her nehmen sich die drei beleuchteten eReader ohnehin nichts, sie kosten 129 Euro (Kindle Paperwhite, Bookeen HD FrontLight) bzw. 139 Euro (Kobo Glo).

Zuerst gesehen bei lesen.net

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