Frankreichs Politik ist Amazons eBook-Flatrate Kindle Unlimited nicht besonders zugetan. Das dort erst im Dezember 2014 gestartete Angebot des Shop-Riesen wurde nun als als illegal eingestuft.

Frankreichs Politiker stellen Kindle Unlimited an den Pranger

Kindle Unlimited hat in Frankreich Probleme mit dem Gesetz

Kindle Unlimited hat in Frankreich Probleme mit dem Gesetz (c) Amazon

Laurence Engel, eine Art Bürgerbeauftragter für Bücherpreise in Frankreich, hat ein rechtliches Urteil verkündet, aus dem hervorgeht, dass Kindle Unlimited gegen das französische Gesetz verstoße.

Doch nicht nur Amazon selbst steht im Kreuzfeuer, sondern auch die lokalen Konkurrenten lzneo, Youboox und Youscribe. Amazon hat seine eBook-Flatrate in Frankreich erst Ende 2014 gestartet und bietet derzeit mehr als 830.000 Titel an, wovon 20.000 in der französischen Sprache daher kommen.

Zwar operiert die Konkurrenz von Amazon schon seit Jahren ohne eine Abmahnung, doch erst Kindle Unlimited erregte die Aufmerksamkeit der Kulturministerin Fleur Pellerin. Sie befand den Service für illegal und wollte ein dementsprechende Urteil von Laurence Engel.

Die französische Webseite Le Figaro teilte mit, dass der Grund des Gesetzesverstoßes im nicht festgelegten Preis durch die Verlage liegt.

Kindle Unlimited in Frankreich nicht gänzlich gefährdet

Die eBook-Flatrate an sich sei nicht illegal, Herausgeber könnten einen eigenen Service starten und ihre Titel selbst mit diesem Preismodell anbieten. Andere Lösungen wie ein Abonnent für bestimmte Verlage, vergleichbar mit den Pay-TV-Kanälen im Fernsehen, sind ebenfalls denkbar.

Die angezählten Betreiber der Flatrates haben nun einen Monat Zeit mit Laurence Engel eine Lösung auszuarbeiten und drei Monate, um das Geschäftsmodell mit dem französischen Gesetz in Einklang zu bringen.

Interessanterweise teilte Pellerin Le Figaro mit, dass eBooks aus dem Self-Publishing-Segment und aus anderen Ländern nicht gegen die Richtlinien verstoßen würden. Dies wäre nur bei eBooks von französischen Publishern der Fall.

Da der Großteil von Amazons Bestand jedoch nicht aus solchen Werken besteht, hat der Konzern hier einen Vorteil.

Wir sind gespannt, was Amazon und die Konkurrenten aufgrund des französischen Urteils unternehmen werden, um ihr Angebot gesetzestreu anzupassen.

Quelle: The Digital Reader

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